Schritt für Schritt in die Abhängigkeit von US-amerikanischen Konzernen
Die bis 2027 verpflichtend vorgesehene digitale Identitätsbörse der EU droht, zum Generalschlüssel des modernen Lebens zu werden – ohne selbst kontrollierbare Begrenzungen.
Die bis 2027 verpflichtend vorgesehene digitale Identitätsbörse der EU droht, zum Generalschlüssel des modernen Lebens zu werden – ohne selbst kontrollierbare Begrenzungen.
Während die Mehrheit der europäischen Bürger noch kaum weiß, was das „European Digital Identity Wallet“ (EUDI) überhaupt ist, treibt Brüssel längst den nächsten Schritt voran: die globale Expansion eines Systems, das zunehmend wie ein digitaler Generalschlüssel zu Leben, Geld, Mobilität und Zugangsmöglichkeiten wirkt.
Die Datenlücke hat der Cybersecurity-Experte Jeremiah Fowler bereits Anfang Mai entdeckt, wie „Wired“ berichtete. Auf einer offen zugänglichen Datenbank fand er mehr als 184 Millionen Datensätze mit Benutzernamen und Passwörtern von Konten auf mehreren gängigen großen Onlinediensten verschiedener Big-Tech-Unternehmen. Ebenso waren dort E-Mail- und Website-Adressen aufgelistet.
Die Bundesbürger laufen nach Einschätzung von Verbraucherschützern immer häufiger Gefahr, mit ihren Smartphones falsche QR-Codes zu scannen und dann Opfer von Betrügern zu werden. Im vergangenen Jahr habe es deutlich mehr solcher Fälle gegeben als zuvor, teilte die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf mit. Zuvor sei es eher eine Randerscheinung gewesen.
„Alle Menschen in Deutschland brauchen eine digitale Identität, um sich unter anderem ausweisen zu können“, sagt Digitalminister Karsten Wildberger im Interview mit dem Handelsblatt. Bereits Ende 2026 soll die „digitale Geldbörse“ zur Verfügung stehen. Darin können alle wichtigen Dokumente wie Personalausweis, „Führerschein, das Ticket für den öffentlichen Nahverkehr, Zeugnisse, berufliche Abschlüsse, Bankvollmachten, Kreditkarten“ enthalten sein.
In Dänemark wächst der Widerstand gegen ein neues Überwachungsgesetz. 25 Organisationen und zahlreiche Experten fordern in einem offenen Brief an Justizminister Peter Hummelgaard, den umstrittenen Gesetzentwurf zu stoppen. Der Vorwurf: Das Land entwickle sich in rasantem Tempo zu einer Massenüberwachungsgesellschaft.