Angebotsorientierte Stromversorgung in Sicht

04.04.2023 Der Kampf gegen die drohende Überlastung der Netze? Steigende Nachfrage nach Elektroautos und Heizung bedroht Stromversorgung in Deutschland.
 
In naher Zukunft steigt die Nachfrage nach Strom dramatisch an, da immer mehr Strom für das Heizen und Laden von Elektroautos erforderlich ist. Dies hat zur Folge, dass Stadtwerke in der Lage sein könnten, die Verbraucher zu drosseln, was bereits im Energiewirtschaftsgesetz vorgesehen ist. Die Bundesnetzagentur arbeitet an einer Verordnung, um den Spielraum für die Energieversorger zu definieren. Deshalb zieht sie die Möglichkeit zur „Steuerung von Verbrauchseinrichtungen und Netzanschlüssen“ in Betracht, um den steigenden Strombedarf zu bewältigen.
 
Die Verteilnetze in den Gemeinden sind nicht in der Lage, mit dem Anstieg der Nachfrage nach Strom umzugehen. Insbesondere die Kabel, die zwischen den Ortsnetztrafos und den Häusern verlaufen, sind nicht für solche hohen Stromlasten ausgelegt, und die zusätzliche Belastung durch Photovoltaikanlagen auf den Dächern verschärft das Problem auf der Niederspannungsebene.
 
In dieser Situation setzt die Politik ihre Hoffnung auf ein kleines Gerät, das bis Ende des Jahrzehnts in 15 Mio. Haushalten installiert sein soll: das Smart Meter Gateway. Dies ist eine Kommunikationseinheit, die den Stromzähler im Haus direkt mit dem Netzbetreiber und Stromversorger verbindet. Das „Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende“, das voraussichtlich im April zur Verabschiedung kommen soll, wird den Einbau des Gateways ab 2025 wieder verpflichtend machen.
 
Damit die dynamische Nachfragesteuerung funktioniert, ist es notwendig, dass genügend Haushalte ihren Stromverbrauch an den Netzbetreiber melden. Ohne eine ausreichende Anzahl an Meldungen kann der Betreiber lediglich erkennen, dass eine Überlastung droht, sofern der Ortstrafo mit entsprechender Messtechnik ausgestattet ist.
 
Durch die Abschaltung der Atom- und der Kohlekraftwerke würde laut einer aktuellen McKinsey-Studie dazu führen, dass eine Abdeckung von Nachfragespitzen in Deutschland nicht mehr möglich ist. Die Autoren beziffern das deutschlandweite Defizit auf bis zu 30 Gigawatt, was der Leistung von rund 30 Großkraftwerken entspricht. Dann helfen nur noch Importe aus dem europäischen Ausland – oder eben eine zeitweise Drosselung der maximalen Leistung.

 
Quelle: blackout-news.de/aktuelles/der-kampf-gegen-die-drohende-ueberlastung-der-netze/

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