25.08.2024 Cicero-Kommentar: Es ist eine Schande
Schon wieder ein Anschlag. Schon wieder mit einem Messer. Schon wieder ein „Schutzsuchender“ aus dem Nahen Osten. Schon wieder ein islamistisches Tatmotiv. Schon wieder sterben Menschen – diesmal waren es drei Besucher eines Volksfestes in Solingen.
Und schon wieder die üblichen Betroffenheitsstatements aus der Politik. Was man eben so sagt nach solchen „Ereignissen“ (Olaf Scholz). Oder wirklichkeitsnäher formuliert: Was die zuständigen Presseabteilungen aus dem Satzbaukasten der Bullshit-Versatzstücke bei diesen Gelegenheiten halt wie gewohnt in die Öffentlichkeit schleudern.
Man fragt sich, ob Schweigen in solchen Fällen nicht sogar würdevoller wäre als das übliche Bekunden von Anteilnahme. Die Menschen „draußen im Land“ können und wollen es nämlich nicht mehr hören. Es ist ein abstoßendes, ein deprimierendes Ritual geworden.
„Jetzt muss alles getan werden, damit Recht und Gesetz durchgesetzt werden können und der Täter hart bestraft wird“, so der Bundeskanzler im Nachgang dieses „furchtbaren Verbrechens“. Gefolgt von einer ganz besonderen Liebenswürdigkeit: „Wir werden auch der Stadt und den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt mit allem, was uns zur Verfügung steht, helfen.“
Da werden die Solingerinnen und Solinger aber aufatmen – wenngleich nicht so recht klar ist, was die Bundesregierung (sie dürfte ja mit dem „wir“ gemeint gewesen sein) mit ihrem Hilfsangebot genau meint und was ihr dafür überhaupt „zur Verfügung steht“. Aber mit derlei Details möchte man den deutschen Regierungschef natürlich nicht behelligen. Denn jetzt ist erst einmal der „gesellschaftliche Zusammenhalt“ gefragt, wie ihn pflichtschuldig auch unser Bundespräsident eingefordert hat.
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