Warum ich der Pharma-Industrie misstraue

Inzwischen sind wir bei der weltweiten Gen-Therapie angekommen: in Form der „Heilung“ von Corona durch RNA-Impfstoffe. Und das Geschäft mit diesen Impfstoffen ist inzwischen die nächste Rundum-Sorglos-Goldgrube für die Pharma-Industrie.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich bin mir durchaus bewusst, dass Pharma-Konzerne Millionen in die Forschung stecken, um Medikamente gegen Krankheiten zu finden. Diese sollen sie auch nicht für „lau“ unters Volk bringen. Darüber hinaus müssen auch eventuelle Verluste wegen fehlgeschlagener Experimente aufgefangen werden. Das ist alles völlig legitim. Ein Unternehmen lebt von Margen und nicht von Luft und Dankbarkeit der Kunden. Aber bei der Pharma-Industrie ist es ähnlich wie bei der Auto-Industrie: Groß ist die Gier, klein das Gewissen.

Wie klein das Gewissen ist, bringt ein Interview in der Süddeutschen 2015 zutage: Die Pharmaindustrie ist schlimmer als die Mafia
 

Peter C. Gøtzsche: „Ja, der weltweit größte Medikamentenhersteller Pfizer zum Beispiel hat in den USA 2009 nach einem Prozess wegen der illegalen Vermarktung von Arzneimitteln 2,3 Milliarden Dollar gezahlt. Das Unternehmen GlaxoSmithKline war 2011 sogar bereit, drei Milliarden Dollar zu zahlen, um einen Prozess wegen Arzneimittelbetrugs zu beenden. Bei Abbot waren es immerhin 1,5 Milliarden, Eli Lilly zahlte 1,4 Milliarden, Johnson & Johnson 1,1 Milliarden. Bei den anderen großen Unternehmen waren es Summen im zwei- und dreistelligen Millionenbereich. Immer ging es um Betrug und Irreführung, Bestechung oder Vermarktung nicht zugelassener Mittel.“

 

In den USA sind Arzneimittel-Nebenwirkungen und Wechselwirkungen die vierthäufigste Todesursache. Für Deutschland liegen keine Zahlen vor. Nur so viel ist klar: Mit jedem zusätzlichen Medikament steigt das Risiko für Wechselwirkungen. Und den Rezeptblock haben leider zu viele Ärzte zu oft zu schnell zur Hand. Weil sie Teil des Systems sind und das Verschreiben eines Medikaments leichter ist, als eine ausführliche Anamnese und Beratung.

Wie die Zusammenarbeit im Detail zwischen Pharma-Industrie und Ärzten vonstatten geht, erläutert eine ehemalige Pharmareferentin sehr ausführlich in einem Video. Bis vor Kurzem gab es das noch bei YouTube. Es wurde gelöscht. Auf Vimeo fand ich eine Kopie. Die ist inzwischen auch gelöscht.

Nach erneutem Suchen fand ich noch eins => Es geht nicht darum, die Menschen zu heilen. Lassen wir uns überraschen, wie lange es diesmal online bleibt (vorsichtshalber habe ich es heruntergeladen und archiviert).

Die Politik auf der dritten Seite spielte natürlich auch brav die ihr zugeteilte Rolle. Stichwort: Lobbyismus. Wie tief Politiker in Vertuschungen verstrickt sind, sollte selbst der Dümmste spätestens beim Diesel-Skandal bemerkt haben. Steuern sind wichtiger als Moral, denn da fließen Milliarden. Warum sollte das bei den Pharma-Konzernen anders sein?

Die meisten Artikel zur Pharma-Lobby enden interessanterweise im Jahr 2019. Aus dem Jahr 2020 habe ich einen gefunden: „Lobbyismus der Pharmaindustrie [im Zuge der COVID-19 Pandemie]“1. Sonderlich erhellend ist der allerdings auch nicht.
 

Über die Zahl der in Berlin für die pharmazeutische Industrie tätigen Lobbyisten liegen hier keine Erkenntnisse vor. Hingewiesen sei in diesem Zusammenhang jedoch auf die vom Präsidenten des Bundestages gemäß Beschluss des Bundestages vom 21. September 1972 geführte sogenannte Lobbyliste. Es handelt sich dabei um eine öffentliche Liste, in der Verbände, die Interessen gegenüber dem Bundestag oder der Bundesregierung vertreten, eingetragen werden können. Da bislang keine gesetzliche Pflicht zur Registrierung besteht, können in die Lobbyliste nur diejenigen Verbände aufgenommen werden, die eine Registrierung von sich aus beantragen.

 

Einen Artikel vom 27.04.2021 aus der Süddeutschen fand ich noch recht interessant: „Politik in Bayern – Nur registrierte Lobbygruppen dürfen noch an Gesetzen mitwirken“2. Ist das nicht fantastisch? Im Umkehrschluss heißt das nämlich, dass bisher wahrscheinlich wesentlich mehr Lobbygruppen unter dem Radar an Gesetzen mitgearbeitet haben – wenn nicht sogar alle. Und das passiert unter Garantie nicht nur in Bayern. Aber wen wundert das noch bei Politikern wie „Cum-Ex“ Scholz oder „Maut-Desaster“ Scheuer. Mich nicht.

2019 veröffentlichte PharmaFakten (Eine Initiative von Arzneimittelherstellern in Deutschland) den Artikel „Die Pharmaindustrie in Deutschland – ein Porträt“3.
 

580 pharmazeutische Unternehmen sind laut des Statistischen Bundesamtes in Deutschland gemeldet. Die Branche ’steht für hochqualifizierte Mitarbeiter, beträchtliche Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie die Herstellung von unverzichtbaren Produkten‘, heißt es in der aktuellen Ausgabe der ‚Pharma-Daten‘ des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI).

 

Wer inzwischen vergessen haben sollte, was bei der Pharma-Industrie alles in die Kategorie „unverzichtbare Produkte“ fällt, darf gerne nochmal zur Seite 1 wechseln.

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