Prä-Narrativ statt Post-Faktencheck

12.12.2023 Wie die Regierung die Berichterstattung über mögliche Impfnebenwirkungen gleichrichtet
 
In der Fachzeitschrift Nature erschien am 6. Dezember ein wissenschaftlicher Aufsatz, dass mRNA-Impfstoffe dazu führen, dass im Körper Proteine produziert werden, die nicht beabsichtigt und erwünscht sind. Viele deutsche Zeitungen berichteten darüber und verkündeten: „Kein Problem“, zum Teil schon in der Überschrift. Dahinter steht eine groß angelegte, regierungsfinanzierte Kampagne zur Gleichrichtung der Medien bei heiklen Wissenschaftsthemen.
 
Der Aufsatz in Nature hatte das Potential für große Unruhe zu sorgen. Denn unerwünschte Proteine können theoretisch beträchtlichen Schaden in den Organen anrichten. Doch eine derartige Verunsicherung wurde vermieden. Die Medien wurden vorab über das Erscheinen des Fachaufsatzes informiert und erhielten noch vor Veröffentlichung Einschätzungen ausgewählter Wissenschaftler, die versicherten, dass es kein Gesundheitsproblem gäbe.
 
„Kein Grund zur Sorge“ wurden den Lesern des Tagesspiegel schon in der Überschrift gesagt, bevor sie überhaupt wussten, worum es ging. „mRNA-Impfung führt zu unerwünschten Proteinen“ waren erst die nächsten Worte. Die Welt titelte ebenfalls ungewöhnlich: „Corona-Impfung: Unerwünschte Proteine machen keine Probleme“ Normalerweise verkündet man erst einmal in der Überschrift die Neuigkeit, bevor man diese dann möglicherweise im Text relativiert.
 
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