15.08.2024 Bis zu 55 Milliarden Euro Strafe für verpasste Klimaziele
Laut Expertenrat für Klimafragen der Bundesregierung könnte Deutschland seine Klimaziele für 2030 verfehlen. Auf den Staat könnten dadurch nach Berechnungen des „Spiegels“ den Zeitraum von 2021 bis 2030 etwas mehr als neun und maximal 55 Mrd. € an Strafzahlungen zukommen. Diese müssen laut EU-Lastenteilungsverordnung in Form von CO₂-Gutschriften aus anderen Ländern zugekauft werden.
Die 27 EU-Länder haben sich bis 2030 verpflichtet, bestimmte Mengen CO₂ im Straßenverkehr, im Gebäudesektor, in der Abfallwirtschaft, in der Landwirtschaft und Industrieanlagen zu reduzieren. Gelingt es Deutschland nicht, seine Ziele einzuhalten, müsste es CO₂-Rechte aus jenen EU-Staaten zukaufen, die ihre Ziele übererfüllen konnten.
Laut aktueller Prognosen könnte Deutschland das EU-Ziel allein im Verkehr um 180 Millionen Tonnen, im Gebäudebereich um rund 32 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente verfehlen. Zusammen genommen wären das bei dem niedrigsten Preis von 45 Euro pro Tonne 9,5 Mrd. €an Strafzahlungen. Zum Vergleich: Das entspricht der derzeit diskutierten möglichen Lücke im Bundeshaushalt für 2025.
Quelle: epochtimes.de/politik/deutschland/verpassen-der-klimaziele-koennte-teuer-werden-a4830301.html
09.12.2020 Kohleausstieg um 2030 in Deutschland?
Über zwei Jahre hatte das Ringen zwischen Energiekonzernen, Umweltverbänden und Wirtschaftspolitikern gedauert. Im Juli dann beschloss die Bundesregierung den Kohleausstieg bis spätestens Ende 2038 per Gesetz.
Jetzt zeichnet sich ab: Der tatsächliche Ausstieg kommt wahrscheinlich schon viele Jahre früher, weil sich die Kohleverstromung immer weniger rechnet. 2010 lag der Anteil von Kohlestrom in Deutschland bei 43%, 2020 sind es noch 24% und für 2030 rechnet eine aktuelle Studie mit einem Anteil von nur noch 2% im Strommix.
Quelle: dw.com/de/deutschlands-kohleausstieg-viel-schneller-als-gedacht-und-schon-bis-2030-ein-schritt-zum-klimaziel/a-55717319
01.02.2023 Kraftwerk Scholven: Block B bleibt länger am Netz
Nach Block C wird jetzt auch die geplante Stilllegung vom Kohleblock B im Gelsenkirchener Norden verschoben. Kohleblock B sollte Ende März abgestellt werden,
beide Blöcke wurden aber als systemrelevant eingestuft.
Das Kohlekraftwerk in Gelsenkirchen-Scholven geht weiter in die Verlängerung: Nach Block C wird jetzt auch die Laufzeit vom Kohleblock B verlängert. Er sollte eigentlich Ende März stillgelegt werden. Eine Sprecherin des Betreibers Uniper hat bestätigt, dass die Anlage bis auf Weiteres in Betrieb bleibt. Wegen der Energiekrise wurden beide Kraftwerksblöcke als systemrelevant eingestuft. Scholven C sicher schon seit dem Herbst die Strom- und Wärmeversorgung im Ruhrgebiet ab.
Quelle: radioemscherlippe.de/artikel/kraftwerk-scholven-block-b-bleibt-laenger-am-netz-1554317.html
22.01.2024 Deutschland wird den Kohleausstieg bis 2030 nicht schaffen, sagen Experten
Es war von Anfang an ein ambitioniertes(!) Ziel, den Kohleausstieg auf 2030 vorzuziehen. Die Ampel-Koalition hat sich aber im Koalitionsvertrag darauf verständigt, dass das „idealerweise“(!) passieren würde. Im Kohleausstiegsgesetz ist verankert, dass ab 2038 kein Strom mehr aus Kohle erzeugt wird – ein Ziel, das einer neuen Studie zufolge gerade so noch geschafft werden kann.
Die Strategie beruhte darauf, dass es viel billiges Erdgas aus Russland geben würde, bis man endlich mit (grünem) Wasserstoff arbeiten könnte. Aber statt weniger Kohle zu verstromen, hat Deutschland 2022 und 2023 wieder mehr Kohle verbrauchen müssen, um den Wegfall von Erdgas zu kompensieren.
Quelle: fr.de/wirtschaft/deutschland-wird-den-kohleausstieg-bis-2030-nicht-schaffen-sagen-experten-zr-92787257.html