Jetzt ist die Katze endlich aus dem Sack

Lauterbach: Die Pharmaindustrie braucht Daten

 

30.11.2023 Pharmastrategie: Lauterbach-Pläne könnten für Milliardeneinnahmen sorgen
 
Die Bundesregierung will Pharmafirmen mit einer neuen Strategie davon abhalten, aus Deutschland abzuwandern. Das Potenzial ist gewaltig, zeigt eine neue Studie.
 
Wenn am Donnerstag Deutschlands Pharmagrößen im Kanzleramt zu einem vertraulichen Spitzengespräch zusammenkommen, sind die Erwartungen der Branche gewaltig. Seit Wochen wird das Treffen vorbereitet. Im Zentrum steht eine Pharmastrategie.
 
Beteiligt sind neben dem Kanzleramt das Wirtschafts- und Gesundheitsministerium. Ob die Strategie am Donnerstag bereits vorgestellt wird, ist noch offen. Im Kern will die Regierung den Zugang zu Gesundheitsdaten erleichtern, bürokratische Hürden abbauen und für bessere Forschungsbedingungen sorgen.
 
Einen gewaltigen Schub würde es schon auslösen, wenn Deutschland bei der Digitalisierung schneller Fortschritte erzielt als bislang.
 
Bis 2030 würde sich die Bruttowertschöpfung so von aktuell 103 Milliarden jährlich um acht Milliarden Euro pro Jahr erhöhen, heißt es in der Studie. Insgesamt ließe sich die Wertschöpfung im Vergleich zum Status quo bis 2030 um 30,5 Milliarden Euro steigern.
 
Einen ähnlich großen Effekt hätten höhere Forschungsinvestitionen, durch die sich die Bruttowertschöpfung im Optimalfall um fünf Milliarden Euro jährlich bis 2030 steigern ließe und insgesamt um 29 Milliarden Euro.
 
Im Vergleich zu anderen Ländern wie Frankreich, USA und Japan machen die Autoren die Digitalisierung der Gesundheitswirtschaft sowie den Zugang zu Gesundheitsdaten als zentrale Faktoren für die Attraktivität eines Landes aus. „Deutschland muss nachlegen, damit wir uns im internationalen Standortwettbewerb behaupten“, sagte Iris Plöger, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung.
 
„Dazu gehört unter anderem, ein innovationsfreundliches Umfeld mit schnellen und einheitlichen Prozessen bei klinischen Studien zu schaffen und der Industrie Zugang zu Gesundheitsdaten für die Forschung zu ermöglichen.“ Es könne nicht sein, dass Deutschland zu „föderal-kleinteiligen Datenschutzfragen Dauerbedenken vorträgt(!), während andere Länder mit mehr Pragmatismus an uns vorbeiziehen“.
 
Mit dem Gesundheitsdatennutzungsgesetz will Lauterbach zudem erreichen, dass Wissenschaftler und Pharmaunternehmen besser auf Gesundheitsdaten zugreifen können, um damit neue Therapien oder Medikamente zu erforschen. Schließlich soll ab 2025 die elektronische Patientenakte für alle verpflichtend werden, die nicht widersprechen. In ihr sollen alle medizinischen Daten wie Röntgenbilder, Medikamentenpläne und Arztbriefe abgelegt werden können.

 
Quelle: handelsblatt.com/politik/deutschland/pharmastrategie-lauterbach-plaene-koennten-fuer-milliardeneinnahmen-sorgen/29524316.html
– gefunden bei NorbertHaering.de
 

Bundeslobbyisten wieder mal im Bett mit Großkonzernen. Natürlich alles nur zum Wohl der Menschheit, versteht sich!
 
Davon abgesehen wussten die unter Garantie schon vor dem Entscheid der EU, dass sich das mit dem „widersprechen können“ erledigt hat. Denn was sollten Pharmakonzerne mit Sekundärdaten wie „Abrechnungsdaten, Zusammenfassungen von Patientendaten, statistische Analysen“ anfangen können. Die sind an Primärdaten interessiert: „medizinische Vorgeschichte, Symptome, Labor-Tests oder andere direkt von Gesundheitsdienstleistern erfasste Informationen“.
 
Wetten, dass die nächstes Jahr um die Ecke kommen, bedauernd die Achseln zucken und irgendwas wie „Wir wollten ja, aber die EU lässt uns leider nicht“ brabbeln. Aber auch das wird der Schlafmützen-Michel schlucken, dessen bin ich mir ziemlich sicher.
 
#JustMy2Cent
 
Zu allem Überfluss musste ich dann noch im Zusammenhang mit dem Missbrauch meiner medizinischen Daten bei den Gesinnungsmedien lesen: „Die Bundesregierung hat gegenüber der Pharmaindustrie eine Charmeoffensive gestartet“.
 
Ich bin mal auf’m Klo – mich übergeben.

 

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