Wenn es keine neuen Panik-Themen gibt, holt man alte aus der Mottenkiste

08.11.2023 Fahrverbote und Jobverluste befürchtet: Plötzlich will EU unsere Luft verbessern
 
Die einen warnen vor Arbeitsplatzverlusten und Mobilitätseinschränkungen, die anderen vor Atemnot und Kindertod: In Brüssel sollen neue Regeln für die Luftreinhaltung entstehen. Im Streit darüber beschwören Lobbyisten Horrorszenarien herauf.
 
In Brüssel werden derzeit die Weichen für ein hochumstrittenes Projekt der Europäischen Kommission gestellt: Die Luft über Europa soll nach ihrem Willen reiner werden. Darüber bahnt sich eine erbitterte Glaubensschlacht an.

 

„Glaubensschlacht“ trifft es auf den Punkt. Eine Ideologie folgt der nächsten.

 

Schon im Juni dieses Jahres wandten sich gut ein Dutzend Organisationen des Gesundheitssektors, darunter die Bundesärztekammer, mit einem gemeinsamen Brief an Mitglieder der Bundesregierung. Ihre Botschaft: „Luftverschmutzung ist der größte umweltbedingte Risikofaktor für die Gesundheit.“

 

2020 war das laut Klaus Schwab Corona:
 
„Covid-19, die größte Gesundheitsbedrohung des Jahrhunderts, hat enorme wirtschaftliche Schäden verursacht und bestehende Ungleichheiten verschlimmert.“
Quelle: „COVID-19: Der Große Umbruch“ – herausgegeben im September 2020
 
2021 war es dann der Klimawandel:
 
„Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet den Klimawandel als ‚die größte Gesundheitsbedrohung für die Menschheit‘ (WHO, 2021)“
Quelle: rki.de/DE/Content/GesundAZ/K/Klimawandel_Gesundheit/Klimawandel_Gesundheit_node.html

 

Ihre dringliche Forderung: Deutschland solle sich dafür einsetzen, dass die EU-Luftqualitätsrichtlinie bis zur Europawahl im nächsten Jahr im Sinne des Gesundheitsschutzes überarbeitet werde.
Quelle: focus.de/politik/ausland/gegner-befuerchten-fahrverbote-und-jobverluste-jetzt-will-eu-unsere-luft-verbessern_id_241827063.html

 

Man muss das verstehen. Die „größten Gesundheitsbedrohungen des Jahrhunderts“ nutzen sich inzwischen ab. Bis auf die marodierenden Klimakleber-Eiferer sind die Menschen mit anderen Problemen wie Inflation, Energieversorgung und Migration beschäftigt. Und durch die ständige Ukraine-Russland-Beschallung verschleißt das Thema „Krieg“ mittlerweile auch. Da bleibt nur noch, die halb zerfledderten und von den meisten Menschen inzwischen vergessenen Überreste „Killer Feinstaub“ wieder an die Öffentlichkeit zu zerren. Und auch hier dürfen auf keinen Fall die entsprechenden Horrorszenarien zur Panikbildung fehlen: Atemnot und Kindertod.
 
Wie bedrohlich ist denn die Luftverschmutzung aktuell in Deutschland und seinen Anrainer-Staaten?
 
Luftverschmutzung in Europa Stand 11/2023
Quelle: iqair.com/de/germany
 
International liegt Deutschland auf Platz 88. Bessere Luftqualität haben z.B. Finnland, Schweden, Norwegen, Kanada, UK, Österreich und sogar die USA. Eine schlechtere haben z.B. der Nahe Osten, Indien, Asien und Afrika.
 
Ob das möglicherweise daran liegt, dass 2022 8,4% mehr Kohlestrom ins Netz eingespeist wurde als 2021?
Quelle: Pressemitteilung Destatis Nr. 090 vom 09.03.2023
 
Valide Daten für 2023 über Kohlestrom zu finden ist nicht leicht. Die meisten Seiten feiern nur den Ausbau der „Erneuerbaren“. Aussagekräftige Daten gibt es dagegen nach wie vor auf der Seite „Stromdaten.info“. Dort habe ich für ein Jahr alles herausgerechnet, was Bio und Erneuerbar ist:
 
Konventionelle Energie von November 2022 bis November 2023
 
Wie auf meinem Blog schon mehrfach erwähnt, sieht man genaue, wie die Importe seit Abschalten der letzten drei AKW zugenommen haben. Und wie die Daten von Dezember 2022 und Januar 2023 zeigen, stehen uns die „ambitioniertesten“ Monate noch bevor.
 
Nachfolgend die komplette Anzeige:
 
Kompletter Strommix November 2022 bis November 2023
 
Kaum Wind im Dezember und so gut wie keine Sonne von Ende November bis Ende Januar. Wer hätte das gedacht! Das heißt nach Adam Riese und Eva Zwerg noch mehr Importe, noch mehr Kohle- und Gasverfeuerung, und dadurch aller Wahrscheinlichkeit nach ebenfalls noch mehr Feinstaub. Um das zu vermeiden, hat die Bunderegierung jedoch einen absolut genialen Plan:

 

10.11.2023 Regierung hebt zur Versorgungssicherung Lärmgrenzwerte für Windkraftanlagen an
 
Mit Paragraf 31k des Bundesimmissionsschutzgesetzes will die Regierung vorübergehend Abweichungen von den nächtlichen Geräuschvorgaben für Windenergieanlagen ermöglichen. Betreiber können bis zum 15.04.2023 eine höhere Lautstärke um vier Dezibel gegenüber der bisherigen Genehmigung beantragen. Dies soll die Stromerzeugung aus Windkraftanlagen erhöhen, die sonst Einschränkungen unterliegen würde. Dies führe jedoch dazu, dass der schallreduzierte Betrieb, der den Anwohnern Schutz bietet, aufgehoben wird.
Quelle: blackout-news.de/aktuelles/regierung-hebt-zur-versorgungssicherung-laermgrenzwerte-fuer-windkraftanlagen-an/

 

Zu dem ganzen Irrsinn gesellt sich dann noch folgende Nachricht:

 

10.11.2023 Energiewende bringt die nächste Strom-Teuerung: Netzentgelte für Stromkunden steigen 2024 drastisch
 
Als Folge der Energiewende werden die Stromkosten 2024 noch weiter steigen, das geht aus einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine kleine Anfrage der Union hervor. Kostentreiber sind dabei vor allem die „Redispatch-Kosten“ – also die Kosten der Regulierung, die dank wetterabhängigen Energieerzeugern anfallen.
 
Laut Bundeswirtschaftsministerium würden im nächsten Jahr 27% der gesamten Netzentgelte bei den Übertragungsnetzbetreibern auf die sogenannten Redispatch-Kosten entfallen.
 
Es handele sich um einen neuen Rekordwert von 3 Mrd. €. Im letzten Jahr betrugen die Ausgaben für die Wiederausgabe noch 2,2 Mrd. €.
Quelle: apollo-news.net/energiewende-bringt-die-naechste-strom-teuerung-netzentgelte-fuer-stromkunden-steigen-2024-drastisch/

 

Schuld sind – wieder mal – andere. Wenn das Bundeswirtschaftsministerium das sagt, muss das wohl stimmen. Politiker würden uns ja nie anlügen. Und die Grünen schon mal gar nicht!
 
Seltsamerweise liegen laut Bundesnetzagentur die Kosten sogar noch höher:

 

„Die vorläufigen Gesamtkosten für Netzengpassmanagementmaßnahmen liegen im Gesamtjahr 2022 bei rund 4,2 Mrd. Euro und sind weit über Vorjahresniveau (Gesamtjahr 2021: 2,3 Mrd. €).“
Quelle: bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Energie/Unternehmen_Institutionen/Versorgungssicherheit/Engpassmanagement/Ganzjahreszahlen2022.pdf

 

Die verarschen uns. Erneut! Was die Kosten angeht und wer daran schuld ist. Denn die Übertragungsnetzbetreibern sind es definitiv nicht. Die machen nur ihren Job, und dazu einen verdammt guten, weil ohne diese Redispatch-Maßnahmen hier schon lange die Lichter ausgegangen wären.
 
Leider wird der Großteil der Bevölkerung durch Politik sowie Mainstream-Medien im Dunkeln gehalten. Und „Dank“ des „Verhaltenskodex für Desinformation“, der sich inzwischen im „Wertewesten“ ausbreitet wie die Pest, wird das wohl auch weiterhin so bleiben.
 
#JustMy2Cent
 

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