Wenn die Preise sinken, wird es teuer

26.01.2024 Netzbetreiber verlangen 7,8 Milliarden Euro zusätzlich vom Finanzminister
 
Die Betreiber der deutschen Stromübertragungsnetze verlangen vom Bundeswirtschaftsministerium zusätzliche Milliarden. Damit soll die Finanzierung der erneuerbaren Energien abgesichert und sollen Risiken für den Netzausbau reduziert werden.
 
Es bestehe „die sehr dringende Notwendigkeit zur Anpassung der Abschlagszahlungen auf die kurze Sicht“ für die Monate Februar und März, heißt es in dem Schreiben, das dem Handelsblatt vorliegt. Andernfalls drohten den Unternehmen innerhalb weniger Monate Liquiditätsprobleme.
 
Konkret geht es um Fehlbeträge auf dem sogenannten EEG-Konto: Die Betreiber der Stromübertragungsnetze wickeln die EEG-Finanzierung ab, sie führen das EEG-Konto. Der Bund überweist monatliche Abschlagszahlungen auf das Konto.
 
Früher legten die Netzbetreiber die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben über die EEG-Umlage auf die Stromkunden um. So zahlten die Verbraucher 2021 noch eine EEG-Umlage in Höhe von 6,5 Cent je Kilowattstunde Strom. Seit Mitte 2022 werden die Kosten aus dem Bundeshaushalt bestritten.
 
Um die Höhe der Zahlungen für ein Haushaltsjahr kalkulierbar zu machen, geben die Netzbetreiber jeweils im Herbst des Vorjahres eine Prognose des EEG-Finanzierungsbedarfs ab, die auf einer umfassenden wissenschaftlichen Analyse beruht. Ende Oktober vergangenen Jahres hatten die Netzbetreiber den EEG-Finanzierungsbedarf für 2024 auf 10,6 Mrd. €beziffert.
 
Der zusätzliche Betrag von 7,8 Mrd. €, den die Netzbetreiber nun geltend machen, setzt sich aus zwei Elementen zusammen. Einerseits geht es um einen Restanspruch aus den Jahren 2022 und 2023 in Höhe von 3,4 Mrd. e. Den restlichen Betrag in Höhe von 4,4Mrd.€ begründen die Netzbetreiber mit aktualisierten Berechnungen, die aktuelle energiewirtschaftliche Entwicklungen berücksichtigen und nach Überzeugung der Netzbetreiber eine höhere Abschlagszahlung erforderlich machen.
 
Hintergrund sind die Entwicklungen auf dem Strommarkt. Angesichts eines sinkenden Preisniveaus im Stromgroßhandel wird die Differenz zwischen den Einnahmen aus dem Verkauf des EEG-Stroms und den EEG-Vergütungen größer. Damit steigen die EEG-Kosten, der Finanzierungsbedarf erhöht sich entsprechend.

 
Quelle: handelsblatt.com/politik/deutschland/energiewende-netzbetreiber-verlangen-78-milliarden-euro-zusaetzlich-vom-finanzminister/100010411.html
– gefunden bei Blackout-News.de
 

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