„Verschwörertreffen in Potsdam: Wer wusste vorher Bescheid?“

06.08.2024 Publico Dossier: Die Affäre Correctiv – Anatomie einer politisch-medialen Operation
 
Noch nie erlebte das Land eine solche Erregungswelle wie nach der Veröffentlichung der staatlich mitfinanzierten Plattform über ein angebliches Verschwörertreffen in Potsdam. Längst steht fest: den behaupteten „Geheimplan“ gab es nie. Aber gab es einen geheimen Plan von „Correctiv“, Politik und Medien? Dafür spricht vieles – auch die Antwortverweigerung des Bundeskanzlers.
 
Angenommen, jemand hätte seit dem 10.01.2024 alle Politikererklärungen zu dem sogenannten Potsdamer Treffen gelesen und gehört. Er hätte alle Großdemonstrationen mit Auftritt des Bundeskanzlers und der Außenministerin gegen die angeblich im Potsdamer Landhaus Adlon ausgebrüteten Massendeportationspläne verfolgt. Er hätte sämtliche Debatten über ein Verbot der AfD, die sich ausdrücklich auf diese Zusammenkunft am Lehnitzsee beriefen. Jemand hätte also erst die Auswirkung der Veröffentlichung von „Correctiv“ studiert, und würde sich jetzt erst der „Correctiv“-Geschichte „Geheimplan gegen Deutschland“ von ebenjenem 10. Januar zuwenden – er könnte unmöglich glauben, gerade den richtigen Text zu studieren.
 
Denn er enthält praktisch nichts von dem, was er enthalten müsste, um die von ihm ausgelöste politisch-mediale Kampagnenwelle auch nur ansatzweise zu rechtfertigen.
 
Die folgende Recherche befasst sich nicht nur mit der Veröffentlichung, mit der „Correctiv“ eine bisher beispiellose Erregungswelle auslöste, nicht nur mit den Widersprüchen, in die sich die „Correctiv“-Vertreter verwickelten, nicht nur mit den bisher geführten Gerichtsverfahren, die kaum etwas von den ursprünglichen Behauptungen übriglassen.
 
Publico befragte auch Betroffene der Kampagne – und „Correctiv“ ebenfalls. Vor allem aber befasst sich dieses Dossier mit der Frage, ob es sich bei der „Geheimplan“-Geschichte überhaupt um ein journalistisches Stück handelt. Denn zu den journalistischen Kriterien würde es gehören, eigene Erkenntnisse und Vermutungen nicht schon vor der Veröffentlichung an ausgewählte Personen weiterzugeben, um auf diese Weise eine erwünschte politische Wirkung zu erreichen.
 
Aber genau dieser Verdacht steht im Raum: dass führende Politiker – beispielsweise Bundeskanzler Olaf Scholz – vorab über wesentliche Inhalte des Textes Bescheid wussten, den „Correctiv“ am 10. Januar auf seine Seite stellte. Das legt nicht nur der äußere Ablauf nahe – aufwendige Großveranstaltungen mit Spitzenpolitikern und eine Bühnenversion des „Correctiv“-Textes schon kurz nach dessen Erscheinen –, sondern auch die Reaktion von Bundeskanzleramt und „Correctiv“ selbst auf Fragen des Autors.
 
Weiterlesen => publicomag.com/2024/08/publico-dossierdie-affaere-correctiv-anatomie-einer-politisch-medialen-operation

 

07.08.2024 Geldregen für Correctiv und Co.: Bundesregierung möchte „gemeinnützigen“ Journalismus fördern
 
Die Bundesregierung möchte gemeinnützigen Journalismus wirtschaftlich fördern. Davon könnten Redaktionen wie beispielsweise „Correctiv“ in Zukunft profitieren.
 
Das Bundesfinanzministerium bereitet dafür momentan einen Anwendungserlass vor. Im Detail geht es um den staatlichen Umgang mit der Förderung von gemeinnützigem Journalismus. Eine einheitliche Regelung für ebenjene gemeinnützigen Medienunternehmen gibt es derzeit nicht – in Zukunft sollen die Finanzämter aber angewiesen sein, Steuervorteile für diese Unternehmensformen zu akzeptieren.
 
Den „Correctiv“-Mitgründer und Vorsitzenden des Forums Gemeinnütziger Journalismus, David Schraven, freut das:
 
„Wenn der Erlass so kommt, wäre das die weltweit fortschrittlichste Regelung zum gemeinnützigen Journalismus“.
 
Solcher wird in dem Anwendungserlass als nicht-gewinnorientierte Förderung der Bildung durch Wissensvermittlung und Nachrichtenaufbereitung definiert. Bei derartigem Journalismus stellt sich jedoch immer die Frage: Wie unabhängig kann er sein?
 
Die Ampelregierung hatte ein solches Vorhaben bereits in dem Koalitionsvertrag angekündigt.
Quelle: apollo-news.net/geldregen-fuer-correctiv-und-co-bundesregierung-moechte-gemeinnuetzigen-journalismus-foerdern

 

Die Korruption in diesem Land blüht und blüht und blüht.
 
#JuytMy2Cent

 
 

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