17.07.2025 Staatsschulden: Der unaufhaltsame Niedergang eines fiskalischen Strebers
Die Prognosen zur BIP-Entwicklung schwanken. Bundesregierung, Wirtschaftsweise, EU-Kommission und Bundesbank gehen von einer Stagnationsrate von 0,0% aus, einige Wirtschaftsinstitute sind mit Vorhersagen zwischen 0,2% und 0,4% optimistischer.
Mittelfristig sprechen aber alle Indikatoren dafür, dass die deutsche Wirtschaftsleistung, wenn überhaupt, zukünftig deutlich langsamer steigen wird als in der Vergangenheit.
Somit ist das einzige, was in Deutschland neben dem Schuldenberg noch wächst, die Befürchtung, dass das Ende der Schulden-Fahnenstange erreicht ist. Und dann? Wie kommen wir aus dem Schlamassel wieder heraus?
„Der Ausweg liegt wahrscheinlich in einer höheren, von der EZB zu alimentierenden Inflation, oder aber in neuen Euro-Schuldenkrisen mit noch höheren ökonomischen Kosten“, erläutert ZEW-Ökonom Friedrich Heinemann. „Die ganze bisherige Stabilität der Eurozone und der EU-Schulden hängt ja an der deutschen Bonität – und die wird nun allmählich schwinden.“
Im schlimmsten Fall heißt das:
Entweder entwertet eine anhaltend hohe Inflation schrittweise die Schulden der EU-Staaten, damit aber auch die Geldvermögen ihrer Bürger. Oder wir erleben eine krisenhafte Zuspitzung im Euroraum, die in einer Währungsreform mit Schuldenschnitt kulminieren könnte.
Wären die Deutschen ein Volk von Eigenheimbesitzern und Börsenanlegern, dann wären diese Szenarien für die Bürger zwar schmerzhaft, aber nicht ruinös. Doch das sind wir leider nicht.
Quelle: cicero.de/wirtschaft/staatsschulden-der-unaufhaltsame-niedergang-eines-fiskalischen-strebers