Nachfrageseitige „Flexibilität“ bei der Stromversorgung

30.08.2024 Habeck-Plan sieht genaue Überwachung des Stromverbrauchs vor
 
Elementarer Bestandteil eines neuen Strommarktes ist die Preissteuerung seitens der Bundesnetzagentur, welche das alte „Bandlast-Privileg“ abschaffen will. Nach diesem erhielt die Industrie im Schnitt bis zu 80% Rabatt auf die Netzentgelte für eine stetig hohe Menge an bestelltem Strom über das Jahr hinweg – Planbarkeit und günstige Energie haben jahrzehntelang zu einer Optimierung der Produktionsprozesse geführt.
 
Mit dem neuen „Strommarktdesign der Zukunft“ wird diese Rabattstruktur abgeschafft.
 
Ab 2025 sind alle Stromanbieter – darunter auch die etwa 900 Stadtwerke in Deutschland – verpflichtet, dynamische Stromtarife anzubieten.
 
Der Strompreis richtet sich in diesen Tarifen nach dem tagesaktuellen Preis für eine Kilowattstunde und funktioniert nach einem einfachen Marktmechanismus: Ist die Nachfrage groß, steigt der Preis – und umgekehrt.
 
Für die Industrie will Habeck, dass die Nachfrage „flexibilisiert“ wird – ein Euphemismus, der jahrelang optimierte und zeitgenaue Produktionsprozesse grundlegend verändern will.
 
Die neuen Netzentgeltrabatte sollen Stromverbraucher, insbesondere Industriekonzerne, dazu bewegen, in diesen Zeiten günstiger Energie möglichst viel zu verbrauchen – die Produktion hochzufahren. Drohen Engpässe und Dunkelflauten, soll die Produktion heruntergefahren und Verbrauch reduziert werden.

 

Hier zeigt sich wieder einmal, dass die Grünen dermaßen ideologieverblendet sind, dass sie nicht weiter denken als von der Wand bis zur Tapete – weil sie im Kleister hängen bleiben.
 
Wie stellt sich diese „Leuchte der Wirtschaft“ eigentlich die daraus folgenden Arbeitsprozesse vor? Sollen die Menschen dann mehr oder weniger permanent „auf Abruf“ zur Verfügung stehen? Wie sollen Termine eingehalten werden, besonders bei Lieferketten? Welche (sicheren) Speicher gibt es, wenn eine Dunkelflaute droht? Was bedeutet das für Unternehmen, die auf kontinuierliche Stromversorgung angewiesen sind, wie z.B. die Glasindustrie? Zitat aus Wikipedia:
 
„Da das feuerfeste Material typischerweise keine großen Temperaturwechsel verträgt und dies zu Korrosion [strukturelle Veränderung] desselben führt, kann keine schnelle Abkühlung erfolgen.“
 
Deutsche Planwirtschaft gab es schon mal. Hat nicht funktioniert, wie wir wissen.

 

Bei gleichbleibender Nachfrage und variierendem Angebot könnten die Strompreise enormen Schwankungen ausgesetzt sein.
 
Ein dynamischer Stromtarif erfordert eine Umstellung des altbekannten Prozesses rund um Stromabrechnungen und das Ablesen des Zählerstands – jetzt muss man genau wissen, zu welchem Zeitpunkt wie viel Strom verbraucht wurde, die Datenströme müssen täglich automatisiert werden.
 
Um eine präzise Abrechnung zu erstellen, müssten dann die Daten zum Stromverbrauch präzise mit den zeitpunktbedingten Strompreise verglichen werden. Schlussendlich erfordert es, dass private Stromkunden und Haushalte den Zugriff auf die eigenen Daten gewähren müssten.
 
Durch eine „explizite Regelung“ im Energiewirtschaftsgesetz „muss das Sammeln von Erfahrungswerten schon heute beginnen“, schreibt Robert Habeck in seinem Papier. Der „Einsatz dynamischer Stromtarife“ erfordere ein „umfassendes Monitoring“.
 
Zwar wird sich ab dem kommenden Jahr nicht viel ändern, doch arbeiten Robert Habeck und die gesamte Bundesregierung intensiv daran, eine umfassende Überwachung des Stromverbrauchs einzurichten.

 
Quelle: apollo-news.net/habeck-plan-sieht-genaue-ueberwachung-des-stromverbrauchs-vor
 

Allein in dem Teil, den ich aus dem PDF kopiert habe, kommen die Worte „inflexibel/flexibel/Flexibilität“ 11 mal vor. In dem 118  Seiten langen PDF 264 mal. Der Absatz mit dem „Monitoring“ findet sich auf Seite 103.

 

Deutschlands Stromsystem befindet sich mitten in einer umfassenden Modernisierung und steht vor einem Paradigmenwechsel. Wir gehen von einem System mit relativ inflexibler Nachfrage und ihr nachfolgender Stromerzeugung über in ein System, in dem die günstige und variable Stromerzeugung aus Wind und PV zur zentralen Säule und zum Volumenbringer im dekarbonisierten Stromsystem werden. Die damit einhergehenden Veränderungen sind ein Paradigmenwechsel und die Anforderungen an das Stromsystem der Zukunft verändern sich dadurch grundlegend.
 
Flexibilität wird zum neuen Markenzeichen in einem treibhausgasneutralen Stromsystem. Das führt zu einem Paradigmenwechsel. Im Kern geht es darum, dass flexible Verbraucher auf der Nachfrageseite und – als Backup – flexible steuerbare Stromerzeuger auf der Angebotsseite zukünftig die variable Stromerzeugung aus Wind und PV optimiert nutzen und ausgleichen.
 
Insbesondere Elektromobile, Wärmepumpen, Elektrolyseure, Speicher und bestimmte Teile industrieller Prozesse können kurzfristig auf Schwankungen in der Stromerzeugung reagieren. Durch die Verschiebung der Nachfrage werden letztlich auch Preiskurven geglättet und dadurch die Marktwerte der Erneuerbaren verbessert. Die nachfrageseitige Flexibilität hat also einen Vierfachnutzen:
 
1. Jedermann kann von günstigen Strompreisen in Zeiten von viel Wind- und PV-Strom profitieren.
2. die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft wird erhöht.
3. Versorgungssicherheit wird günstiger gewährleistet.
4. die Integration der EE und von steuerbaren Verbrauchseinrichtungen wird optimiert.
 
Aktuell bestehen aber eine Reihe von Hemmnissen, insbesondere für die Integration und Nutzung der nachfrageseitigen Flexibilitäten. Sie verhindern, dass Marktakteure Flexibilitätspotenziale erschließen und entsprechend in Flexibilisierung investieren. Das Papier stellt den Abbau dieser Hemmnisse daher als zentrale Maßnahme für das klimaneutrale Stromsystem dar. Es hebt drei zentrale Aktionsfelder hervor:
 
ᐅ Preisreaktionen ermöglichen – zeitvariable und innovative Tarifmodelle umsetzen.
ᐅ Netzentgeltsystematik flexibilitätsfördernd anpassen.
ᐅ Industrielle Flexibilität ermöglichen, individuelle Netzentgelte reformieren.
Quelle: bmwk.de/Redaktion/DE/Publikationen/Energie/20240801-strommarktdesign-der-zukunft.pdf

 

Das Industrieland BRD wird in eine DDR 2.0 transformiert.
 
Unternehmen werden weiter abwandern oder Subventionen fordern.
 
Es werden weiter Arbeitsplätze verloren gehen oder Löhne (leider, leider) nicht oder nur marginal steigen.
 
Leute im Staatsdienst, Medien, NGOs etc. werden weiter so lange wie möglich den Bürgern direkt oder indirekt das Geld aus den Taschen ziehen.
 
Währenddessen wird ein Großteil der westlichen Bevölkerung weiter an Demonstrationen „gegen rechts“ teilnehmen.
 
Es ist nur noch irre, was hier passiert.
 
#JustMy2Cent

 

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