Auszüge aus „Briefing: Auffrischungsimpfung gegen Corona“ am 03.11.2021

Fragen zu „Impfung und Risiken von Long-Covid für unter 12-Jährige“

Jens Spahn

Wir haben uns schon Impfstoff gesichert, weil das ja eine andere Dosierung ist bei diesen Impfungen. Ich kann Ihnen übrigens schon jetzt eins vorhersagen: Es wird eine Zulassung wahrscheinlich geben und dann wird es wieder eine Zeit dauern, bis es eine Empfehlung der STIKO gibt. Dieses zeitliche Gap, zwischen dem, was wir verfügbar haben als Schutzinstrument in der Pandemie und der Frage, ob es eine entsprechende Empfehlung ist, wird sich auch dort zeigen. Die Debatten, die wir jetzt mehrfach hatten, werden wir auch da haben. Damit niemand überrascht ist, dass sich das nochmal ergibt.

 

Die Ständige Impfkommission ist vor medialem und politischem Druck eingeknickt und will nun doch die Corona-Impfung für Kinder und Jugendliche empfehlen. Damit möchte die Institution – wie angekündigt – „der Politik entgegenkommen“. Politischer Druck auf Wissenschaftler und die Bereitschaft einiger Wissenschaftler, politische „Wünsche“ zu erfüllen, sind zwei bedrohliche Aspekte in der Corona-Debatte.
Quelle: nachdenkseiten.de/?p=75253

 

Klar denken wir diesen möglichen Impfstoff mit, aber in einer ordentlichen Zulassung. Das ist gerade bei einer Kinderimpfung – denke ich – sehr, sehr wichtig(!).

 
Sehr, sehr wichtig! Natürlich! Nochmals: Es kann keine „ordentliche“ Zulassung geben, sondern nur eine Erweiterung der bedingten Zulassung. Und wenn die erfolgt, wird unter Garantie wieder Druck von der Politik und dem Ethikrat auf die STIKO ausgeübt. Das erwartet auch STIKO-Chef Mertens.

Der STIKO-Chef erwartet zugleich erneut eine „Welle des politischen Drucks“ mit Blick auf die Impfung jüngerer Kinder.
Quelle: zdf.de/nachrichten/politik/corona-stiko-kinder-impfung-100.html

 
Das Risiko tragen letztendlich die Eltern und die Ärzte.

Lothar Wieler

Long-Covid bei Kindern. Das ist ’ne wichtige Frage, die uns enorm(!) umtreibt. Und wir haben letzte Woche ein Preprint auf den Server gestellt. Das sind Daten, wo wir in Deutschland und mit großartiger Unterstützung von bestimmten gesetzlichen Krankenkassen … also was heißt Unterstützung … also die haben die ganzen Daten natürlich sowieso generiert, aber eben auch sehr, sehr, sehr(!) schnell überzeugend(!) ausgewertet, wo wir einfach zeigen, dass es Diagnosen gibt, die mit Post-Covid zusammenhängen. Das die bei Kindern unabhängig vom Alter eben auch definitiv häufiger vorkommen, bei solchen Kindern, die mit Corona-Virus infiziert waren, als bei solchen Kindern, die nicht mit Corona-Virus infiziert waren.
 
Das sind aber retrospektive Studien, Beobachtungsstudien, die haben ihre Limitation. Also, die zeigen klar, wir haben in dieser Arbeit, und die ist wirklich recht überzeugend, habe man bestimmte Diagnosen, die von Ärzten gestellt werden, gegenüber gestellt, ob Kinder und auch Erwachsene eben Covid-positiv getestet wurden oder nicht.

 
Studien mit Limitationen, die aber ganz klar und überzeugend etwas darstellen?

Dann hat man natürlich immer bestimmte Limitationen … hat die Studie, aber da kommt ganz klar(!) raus, dass alle Altergruppen, die ’ne Covid-Infektion sicher nachgewiesen haben, dass bei denen drei Monate nach dieser Infektion tatsächlich ein deutlich(!) höheres Risiko besteht, bestimmte Krankheitsymtome zu zeigen. Das heißt also, wir gehen davon aus(?), dass es das gibt bei allen Altersgruppen. Wir wissen nicht(?), wie häufig das vorkommt nach wie vor, wenn es auch lange beobachtet wird. Aber die Quintessenz ist, bitte lasst uns die Kinder schützen.

 
Zusammenfassung: Alle Daten wurden überzeugend ausgewertet. Man geht davon aus, dass es Long-Covid gibt, weiß aber nicht, wie häufig es vorkommt, obwohl es lange beobachtet wird. Aber man muss die Kinder schützen. 🤦
 

Natürlich ist auch unsere Forderung, dass sich alle die impfen, die mit den Kindern zu tun haben, damit sie auch die Kinder vor Infektionen schützen. Diese Kokon-Strategie. Also alle, die Kinder betreuen, in Kitas und Schulen, natürlich zu Hause sowieso, werden damit auch die Kinder geschützt, das muss man ganz klar sagen, weil sie reduzieren ja die Möglichkeit, dass das Virus übertragen wird.

 
Letztes Jahr mussten die Großeltern vor den Enkeln geschützt werden. Jetzt müssen die Kinder vor den Erwachsenen geschützt werden. Liegt unter Garantie auch an den „aktuellsten“ Erkenntnissen.
 
Frage zu Dissens zwischen Ärzten und Politik

Jens Spahn

Nee! Ich sehe da keinen Gegensatz. Das möchte ich auch nochmal sagen, auch persönlich möchte ich sagen, damit sie auch keinen konstruieren: Ich sehe keinen Gegensatz zur STIKO. Den habe ich auch bei den Kinder- und Jugendlichen-Impfungen übrigens nicht gesehen.

 
Nur zur Wiederholung:

11.06.2021 STIKO: Keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche
Die Ständige Impfkommission empfiehlt die COVID-19-Schutzimpfung nur Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren mit bestimmten Vorerkrankungen, die mit einem anzunehmenden erhöhten Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf einhergehen. Die Impfempfehlung ist am Donnerstag veröffentlicht worden.
Quelle: kbv.de/html/1150_52785.php

 

Die STIKO gibt Empfehlungen und nach diesen Empfehlungen ist es eben besonders angezeigt, es ist empfohlen für bestimmte Gruppen, nach medizinischer Datenlage … in der Pandemie …
[lange Pause]
… und mit einem Impfstoff, der zugelassen ist, das eine ist, was empfohlen ist, das andere ist das, was möglich ist. Wir reden hier ja über für diese Impfung zugelassene Impfstoffe und damit ist die Impfung möglich. Und während der Pandemie, und das ist auch der Wortlaut aus dem Beschluss der Gesundkeitsminister aus dem Sommer, ist die Frage von vorsorglichen, und da habe ich mit Prof. Mertens übrigens drüber gesprochen, über diesen Unterschied zwischen einer STIKO-Empfehlung und dem vorsorglichen aus Public Health-, aus öffentlichen Gesundheitsaspekten in der Pandemie sich ergebenden Impfangebot etwa an über 60-Jährige über eine STIKO-Empfehlung hinaus. Wir sind da nicht im Gegensatz, sondern es sind zwei verschiedene Ansätze. Und wenn wir keinen konstruierten, an der Stelle, glaube ich, hülfe das auch der klaren Kommunikation nach draußen.

 
Das mit der „klaren Kommunikation“ sollte er nochmal üben.

 

#JustMy2Cent

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