10.02.2025 Gasspeicher-Krise in Europa: Händler wetten auf baldige Explosion der Gaspreise
Die Gasversorgung in Europa bleibt weiterhin angespannt. Bereits Ende 2024 leerten sich die EU-Gasspeicher so schnell wie seit Jahren nicht mehr. Derzeit sind die Speicher laut Daten von Gas Infrastructure Europe mit knapp 49% nicht mal mehr zur Hälfte gefüllt (Stand: 08.02.2025), verglichen mit rund 67% zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Und: Die Preise für die Sommerverträge, mit denen die Gashändler in der Regel ihre Speicher auffüllen, werden immer höher.
Laut Daten von Bloomberg gab es letzte Woche zahlreiche Wetten, wonach die europäischen Gaspreise auf bis zu 80 Euro (82,50 Dollar) pro Megawattstunde steigen könnten. Gashändler wenden sich daher zunehmend vom Gas-Kauf im Sommer ab. Das könnte dazu führen, dass die Speicher im Winter nur sehr wenig gefüllt sein werden. Droht ein neuer Gasmangel in Europa?
Grundsätzlich soll jeder Mitgliedsstaat sicherstellen, dass die Gasspeicheranlagen bis zum 01.11. jeden Jahres auf nationaler Ebene mindestens zu 90% ihrer Kapazität gefüllt sind. Alle Unternehmen, die Gasspeicher nutzen, müssen vor dem Winter viel Gas einkaufen, um diese Vorgabe zu erfüllen. Die Händler kaufen ihr Gas normalerweise im Sommer zu günstigeren Konditionen ein, um es einzuspeichern und im Winter profitabel zu verkaufen.
Da sich dieses Geschäftsmodell allerdings mit höheren Sommer- als Winterpreisen nicht lohnt, verzichten die Händler jetzt einfach komplett auf die Speicherung von Gas, um sich der gesetzlichen 90-Prozent-Vorgabe zu entziehen. Durch den gleichzeitig vergleichsweise hohen Gasverbrauch infolge der niedrigen Temperaturen, häufige Windstille – sogenannte Dunkelflauten – und das Ende des Ukraine-Transits steigen die Preise für die Sommerverträge entsprechend stark an.
Ein weiterer Grund für die teuren Sommerverträge könnte zudem eine von Wirtschaftsminister Robert Habeck geplante Subventionierung zur Befüllung der Gasspeicher mit dem Unternehmen „Trading Hub Europe“ (THE) sein, dem Marktgebietsverantwortlichen im deutschen Gasmarkt. Mit der Subvention sollen die Händler für das unrentable Geschäft der Speicherung im Sommer entschädigt werden.
James Waddell, Leiter für europäisches Gas und globales Flüssigerdgas beim britischen Analyseunternehmen „Energy Aspects Ltd.“, kritisierte die Pläne.
„Jede Subvention, die den Gaskauf im Sommer für die Einspeisung in Speicher unterstützt, wird die Gaspreise im Sommer im Vergleich zu den Winterpreisen verteuern“, sagte er.
Quelle: berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/habecks-neue-subvention-explodieren-die-gaspreise-bald-wieder-li.2294280
10.02.2025 Ruinöse Preise: Betreiber steigt bei LNG-Schiff vor Rügen aus
Die „Deutsche ReGas“ kündigt überraschend den Chartervertrag mit dem Bund für eines der beiden LNG-Schiffe am Flüssiggasterminal „Deutsche Ostsee“ am Hafen „Mukran“ auf Rügen. Damit werden laut Handelsblatt „die Kapazitäten des LNG-Terminals halbiert“.
Ingo Wagner, geschäftsführender Gesellschafter der „Deutschen Regas“, sagte in einer Pressemitteilung, man bedauere, zu diesem Schritt gezwungen zu sein. Grund sei „die ruinöse Preispolitik“ der „Deutschen Energy Terminal GmbH“ (DET).
Die DET gehört zu 100% dem Bund. Sie betreibt vier LNG-Schiffe in Wilhelmshaven, Brunsbüttel und Stade. Die Versorgung Deutschlands mit LNG war eines der strategischen Ziele der „Energiewende“ von Robert Habeck.
Wirklich funktioniert haben die LNG-Lieferungen nie: Insider berichten, dass die LNG-Lieferungen auf Rügen nur in minimalem Umfang stattgefunden haben.
Außerdem waren Lieferungen nach Schweden weitergeleitet worden, obwohl das LNG-Terminal auf „Mukran“ eigentlich nie als Umschlagshafen geplant gewesen ist.
Quelle: berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/schlappe-fuer-habeck-betreiber-steigt-bei-lng-schiff-vor-ruegen-aus-li.2294358