„Kernbestandteil grüner Ideologie“

07.10.2024 Die energiewendegerechte Industrie: Vorwärts in die Vergangenheit
 
Wenn die Sonne scheint oder der Wind pfeift, sollen die Maschinen auf Volllast laufen. Während der Dunkelflaute soll die Industrie helfen, Strom zu sparen.
 
Ein Plan, der in der Wirtschaft auf heftigen Widerstand stößt, und der als Verzweiflungstat der Energiewende-­Strategen interpretiert wird, kurz vor dem Eingeständnis ihres Scheiterns. Doch das ist eine falsche Interpretation. Was die Bundesnetzagentur in bürokratischer Liebe zum Detail regeln will, ist nicht aus der Not geboren, sondern war von Anfang an Teil des Planes. Es ist die stringente Umsetzung eines Kernbestandteils grüner Ideologie.
 
Sylvia Kotting-Uhl, langjährige Grünen-Abgeordnete aus Baden-Württemberg und damalige atompolitische Sprecherin ihrer Fraktion, trat im April 2021 an das Rednerpult und wischte selbstbewusst alle Bedenken hinweg. „Allein Ihre Unfähigkeit, sich unter Energieversorgung etwas anderes als Grundlast vorzustellen, das ist so von gestern wie Sie selbst“, rief sie in Richtung AfD.
 

 
Es sind nicht nur wohlklingende Worte einer von ihrer Mission beseelten Berufspolitikerin, die Germanistik, Anglistik und Kunstgeschichte studiert hat. Es ist exakt das Programm, das ihre Parteifreunde an der Spitze des Staates nun Schritt für Schritt umsetzen. Man muss Kotting-Uhls wolkige Worte in eine klare Sprache übersetzen, um ihren Irrsinn zu verstehen: Die Grünen wollen, dass Energie knapp, teuer und unzuverlässig wird. Dass dies ein Fortschritt sein soll, ist die politisch erfolgreichste Märchenerzählung seit „Des Kaisers neue Kleider“.
 
Die Deindustrialisierung ist kein Schreckgespenst mehr, sie ist längst im Gange. Deutschland befindet sich unter den entgeisterten Blicken der Weltöffentlichkeit auf allen Gebieten im hausgemachten, dramatischen Niedergang. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank im August auf schlechte 86,6 Punkte. 45% der energieintensiven Unternehmen planen die Verlegung ins Ausland. Bei Betrieben mit mehr als 500 Mitarbeitern liegt der Wert sogar bei 51% gegenüber 43% im Jahr 2023 und 37% in 2022.

 
Quelle: cicero.de/innenpolitik/die-deutsche-industrie-vorwarts-in-die-vergangenheit (Abo)
 

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