Wenn man weder Ahnung von Wirtschaft noch von Marktmechanismen hat

20.06.2023 Chipfabrik in Magdeburg: Habeck rechtfertigt hohe Subventionen für Intel
 
Mit fast 10 Mrd. € bezuschusst der Bund den Bau einer Chipfabrik in Magdeburg. Bei Ökonomen und Wirtschaftsverbänden stößt das auf scharfe Kritik. Wirtschaftsminister Habeck jedoch verteidigt den Deal mit Intel – während es Berichte über weitere Zugeständnisse an das Unternehmen gibt.
 
Zunächst seien Investitionen des US-Konzerns in Deutschland in Höhe von 17 Mrd. € vorgesehen gewesen, für die Subventionen von knapp 7 Mrd. € geplant gewesen wären. Nun habe Intel seine Investitionen fast verdoppelt und der Staat sei auf 10 Mrd. € gegangen, obwohl Intel eine noch modernere Technik hier fertigen wolle, sagte der Grünen-Politiker.
 
Intel investiert mehr als 30 Mrd. € in Magdeburg. Dabei werden langfristig etwa 3000 Arbeitsplätze geschaffen. Laut Bundeskanzler Olaf Scholz ist es die höchste Direktinvestition eines ausländischen Unternehmens in der Geschichte der Bundesrepublik. Die Höhe der Subventionen war einer der Knackpunkte bei den Verhandlungen.
Quelle: n-tv.de/wirtschaft/Habeck-rechtfertigt-hohe-Subventionen-fuer-Intel-article24205443.html

 

18.09.2024 Die Scherben des Größenwahns
 
Intel-CEO Pat Gelsinger gab am Montagabend bekannt, dass der Bau der Fabrik auf unbestimmte Zeit verschoben und für mindestens zwei Jahre ausgesetzt wird. Dieser Rückschlag war jedoch zu erwarten.
 
Intel, einst ein Vorreiter in der Halbleiterindustrie, kämpft derzeit mit erheblichen Problemen, die seine Wettbewerbsfähigkeit erheblich beeinträchtigen und dazu zwingen, Investitionen wie diese vorerst einzufrieren.
 
In den letzten Jahren hat Intel seinen technologischen Vorsprung verloren. Intel hat den Aufstieg der Künstlichen Intelligen, aber auch generelle Fortschritte im Fertigungsprozess von Chips weitgehend verschlafen.
 
Während Konkurrenten wie NVIDIA frühzeitig in spezialisierte KI-Chips investierten, hielt Intel an seiner traditionellen CPU-Strategie fest, was dazu führte, dass das Unternehmen im boomenden KI-Markt zurückfiel.
 
Der technologische Rückstand führte dazu, dass Intel gigantische Marktanteile an seine Wettbewerber verlor, insbesondere an AMD, aber auch an TSMC, Broadcom oder Samsung. Dies betrifft sowohl den PC-Markt als auch den profitablen Servermarkt, was das Unternehmen zusätzlich belastet.
 
In den letzten sechs Monaten ist der Kurs von Intel um 56,59% gefallen, von 39,29 € auf 17,05 €. Seit Anfang 2020 befindet sich die Aktie des Technologieriesen in einem kontinuierlichen Abwärtstrend. Im Gegensatz dazu erreichen Konkurrenten wie NVIDIA, TSMC, AMD und Broadcom regelmäßig neue Höchststände und übertreffen die Erwartungen der Investoren.
Quelle: apollo-news.net/chronologie-des-intel-desasters

 

Intel-Aktie
 
AMD-Aktie
 
TSMC-Aktie
 
NVIDIA-Aktie

 

17.09.2024 Intel: USA zeigen Scholz und Habeck, wie man Industriepolitik macht
 
Die US-Regierung hat für Intel ein umfassendes Paket geschnürt. Dem hat Deutschland nichts entgegenzusetzen und geht leer aus.
 
Der US-amerikanische Chiphersteller wird vorerst kein Werk in Magdeburg bauen. Am Montagabend gab Intel-CEO Pat Gelsinger bekannt, dass der Bau einer Chipfabrik in Magdeburg ebenso verschoben wird wie der Bau eines neuen Werks in Polen.
 
Zunächst wurde die Verschiebung mit zwei Jahren terminiert. Ob das Werk in Magdeburg allerdings überhaupt jemals gebaut wird, steht in den Sternen. Denn laut Bloomberg werden die Werke nur gebaut, wenn die Nachfrage es erfordert.
 
Die Entscheidung gegen Deutschland und Polen rührt daher, dass die USA insgesamt das attraktivere Umfeld bieten. Zwar hatte Bundeskanzler Olaf Scholz Intel knapp 10 Milliarden Euro Subvention zugesagt. Die Regierung in Warschau versprach dem US-Unternehmen 1,6 Milliarden Euro. Doch in den USA wurden Intel 8,5 Milliarden Dollar an Direktfinanzierung und bis zu 11 Milliarden Dollar an Darlehen versprochen, um die Chipherstellung in den USA zu unterstützen.
Quelle: berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/intel-usa-zeigen-scholz-und-habeck-wie-man-industriepolitik-macht-li.2254822

 

18.09.2024 Steuer-Milliarden für Intel sind ein Irrweg
 
Der Sozialdemokrat Scholz sitzt genauso wie sein grüner Wirtschaftsminister Robert Habeck der Illusion auf, der Staat könne entscheiden, welchen Branchen und welchen Technologien die Zukunft gehört, und diese dann mit Milliardengeschenken zum Wachsen und Gedeihen bringen. Das funktioniert nur in den seltensten Fällen. Denn kein Politiker und kein Beamter weiß besser, was sich am Markt durchsetzen wird, als der Markt selbst.
 
Kluge Industriepolitik schafft die Voraussetzungen dafür, dass Zukunftsbranchen entstehen und Unternehmen wirtschaftlich sein können. Durch gute Bildung, gute Infrastruktur, ein wirtschaftliches und verlässliches Energiesystem – und durch maßvolle Steuern. Wenn ein Unternehmen Milliardensubventionen bekommt, fehlt dieses Geld am Ende allen anderen.
Quelle: cicero.de/wirtschaft/chipfabrik-intel-magdeburg-milliarden-subventionen-industriepolitik (Abo)

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

 

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu.

Datenschutzerklärung