Konzern-Bosse wollen andere politische Führungspersonen

03.10.2024 BlackRock-Chef trifft Habeck und Macron: „Bankenunion“, Energiewende und Hochrüstung
 
Am 02.10.2024 ging an der privaten „Business-Hochschule ESMT“ der zweitägige „Berlin Global Dialogue 2024“ zu Ende. Die Veranstaltung stand in diesem Jahr unter dem Motto „Building Common Ground“.
 
Im Vorfeld hatte das Schweizer Beratungsunternehmen Egon Zehnder 472 Vorstandsvorsitzende größerer Unternehmen befragt. Diese zeigten sich vor allem über die Zunahme nationalistischer Tendenzen, den Klimawandel und bewaffnete Konflikte besorgt. Außerdem erwarteten sie tiefgreifende Umbrüche in Technologie, Energie und Wirtschaft. Dafür benötige die Welt „völlig andere politische und wirtschaftliche Führungspersonen“.

 

Konzernchefs möchten also „völlig andere politische und wirtschaftliche Führungspersonen“. Wirtschaftlich ist das kein Thema, aber politisch?
 
Wieso muss ich ausgerechnet jetzt an Friedrich „Blackrock“ Merz denken?

 

Larry Fink, der Chef des weltgrößten Vermögensverwalters BlackRock, äußerte sich im Rahmen der Zusammenkunft zur Situation der Banken in Europa. Er mahnte eindringlich zu einer stärkeren Vereinheitlichung und Integration hin zu einer Kapitalmarktunion.

 

Wer Näheres über das Thema „Kapitalmarktunion“ erfahren möchte, kann sich z.B. in dem 2016 erschienen (recht ausführlichen) Artikel „Zur Kritik der Kapitalmarktunion“ durchlesen.
 
Ganz kurzes Fazit:

 

Der Vorschlag für eine Kapitalmarktunion steht in Konkurrenz zu dem von der EU seit 2009 beschrittenen Weg der Regulierung und Kontrolle des Bankenmarktes sowie des Verbriefungsgeschäfts. Dieser zielt eher auf eine Verstärkung regulatorischer Restriktionen als auf ihren Abbau ab.
 
Solange der Schattenbanksektor1 nicht reguliert und kontrolliert werden kann, sollte das wirtschaftspolitische Ziel in Europa die volumenmäßige Beschränkung des Verbriefungshandels und nicht seine Wiederbelebung und weitere Förderung sein.
 
Es bleibt zumindest riskant, wesentliche Komponenten des Kommissionsentwurfs bis Ende 2017 zu implementieren, wenn wichtige Finanzmarktsegmente weder statistisch erfasst noch kontrolliert und reguliert sein werden. Die Instrumente, über die nationale Regierungen noch heute verfügen, um destabilisierende Finanzströme zu verringern, sollten daher besser nicht abgeschafft werden.
Quelle: wirtschaftsdienst.eu/inhalt/jahr/2016/heft/12/beitrag/zur-kritik-der-kapitalmarktunion.html

 

Bereits im Juli hatten auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz mehr Bewegung in diesem Bereich gefordert. Ein Vorschlag in diesem Zusammenhang war ein sogenanntes Europäisches Sparprodukt. Macron hatte mehrfach erklärt, das Scheitern einer europäischen Kapitalmarktunion würde Europas globalen Bedeutungsverlust endgültig besiegeln.

 
Quelle: epochtimes.de/wirtschaft/blackrock-chef-trifft-habeck-und-macron-bankenunion-energiewende-und-hochruestung-a4888969.html (Abo)
 

1 Als Schattenbanken bezeichnet man Akteure auf Finanzmärkten, die bankähnliche Funktionen wahrnehmen, aber nicht der gesetzlich kodifizierten Definition einer Bank entsprechen und somit auch nicht der Regulierung für Kreditinstitute unterliegen.
Quelle: hgabler-banklexikon.de/definition/schattenbanken-70397

 

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