14.03.2024 Direktinvestitionen: Hohe Abflüsse deuten auf Deindustrialisierung hin
Nur rund 22 Mrd. € haben ausländische Unternehmen im Jahr 2023 in Deutschland investiert – so wenig wie seit 10 Jahren nicht mehr. Insgesamt lagen die Netto-Abflüsse im vergangenen Jahr bei 94 Mrd. €. Der Wert gibt die Differenz zwischen Investitionen deutscher Unternehmen im Ausland und ausländischer Unternehmen in Deutschland an.
Nur in den beiden Vorjahren, 2021 (100 Mrd. €) und 2022 (125 Mrd. €), war mehr Geld aus Deutschland abgeflossen. Die wiederholt hohen Netto-Abflüsse deuten darauf hin, dass es sich nicht um Ausnahmeerscheinungen, sondern um erste Symptome einer Deindustrialisierung handelt. In der Tat lag die Produktion im produzierenden Gewerbe im Dezember 2023 deutlich unter den Werten von 2015.
„Die Politik macht es für Unternehmen alles andere als attraktiv, in Deutschland zu investieren“, sagt IW-Ökonom Christian Rusche. Dazu zähle, dass Förderprogramme wiederholt und quasi über Nacht gestoppt würden. Die Politik müsse die Investitionsbedingungen drastisch verbessern.
„Bleiben die politischen Rahmenbedingungen so, wie sie sind, könnte sich die Deindustrialisierung stark beschleunigen“, so Rusche.
Quelle: iwkoeln.de/presse/pressemitteilungen/christian-rusche-hohe-abfluesse-deuten-auf-deindustrialisierung-hin.html