14.06.2023 Deutschland will jedes Jahr 100.000 Gebäude ans Fernwärmenetz anschließen
„Wärmenetze können eine besonders kosteneffiziente und klimaneutrale Lösung für die Wärmeversorgung von Gebäuden, Stadtteilen und ganzen Gemeinden sein“, sagte Robert Habeck, deutscher Vizekanzler und Minister für Wirtschaft und Klimaschutz, nach einem Fernwärmegipfel am Montag.
„Sie ermöglichen die Deckung des Wärmebedarfs ohne größere Umbaumaßnahmen an den Gebäuden“, argumentierte er.
Welche Voraussetzungen und Bedingungen müssen erfüllt sein?
Bohrungen müssen vorgenommen werden
Für den Anschluss an das Fernheizungsnetz müssen in die Gebäudehülle, also die Außenwand des Hauses, zwei Bohrungen für den Zu- und den Rücklauf des Wärmeträgermediums vorgenommen werden. Außerdem muss es möglich sein, einen Anschluss an der nächstgelegenen Fernwärmeleitung zu schaffen. Solche befinden sich meist unterirdisch, in seltenen Fällen ist aber auch eine überirdische Führung möglich. Im Inneren des Gebäudes ist außerdem ein Wärmetauscher zu installierten, der die Wärmeübertragung zwischen Wärmeträgermedium und Heizkreislauf im Gebäude übernimmt.
Quelle: heizung.de/ratgeber/diverses/das-prinzip-der-fernheizung.html
Aber auch die Fernwärme ist alles andere als „sauber“. Die Wärme, die in die Haushalte transportiert wird, wird derzeit meist durch die Verbrennung von Gas, Kohle, Biomasse oder Hausmüll erzeugt. Nach Angaben des Betreibers Vattenfall wurden im Jahr 2021 in Berlin 77% der Fernwärme durch die Verbrennung von fossilem Gas und 14,6% durch die Verbrennung von Steinkohle erzeugt. Der Rest wurde durch eine Vielzahl anderer Energiequellen abgedeckt. In Deutschland liegt der Anteil der erneuerbaren Energien an den Wärmenetzen bei nur 20% und ist damit weit von den 65% entfernt, die die Regierung für die einzelnen Haushalte anstrebt.
Quelle: euractiv.de/section/energie-und-umwelt/news/deutschland-will-jedes-jahr-100-000-gebaeude-ans-fernwaermenetz-anschliessen