„Gefracktes Vertrauen“

26.05.2024 LNG-Terminal Rügen: Ein gebrochenes Versprechen nach dem anderen
 
Eine Schiffslieferung mit Flüssigerdgas (LNG) aus den USA sorgt auf Rügen für Aufregung. Ursprünglich hieß es vom Betreiber des LNG-Terminals, dass nur Gas aus Norwegen angelandet würde. Jetzt scheint das Versprechen nicht mehr zu gelten. Das Gas, das am Mittwoch im Hafen von Mukran ankommt, stammt wahrscheinlich aus umstrittenem Fracking.
 
Wegen der Gaslieferung aus den USA wirft Latendorf dem Terminalbetreiber vor, die Zusicherung, nur konventionell gefördertes Gas zu beziehen, gebrochen zu haben. Das Unternehmen erklärt jedoch, keinen Einfluss auf die Herkunft des Gases und die Fördermethoden zu haben. Noch im April hieß es, im Beisein von MV-Umweltminister Till Backhaus, dass nur Gas aus Norwegen angelandet würde. Nun teilt die Deutsche Regas mit, dass dies nicht zugesichert worden sei. Die Entscheidung über die Herkunft des Gases läge bei den Lieferanten, nicht bei den Betreibern der Terminals.
 
Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft stammen derzeit etwa 83% des nach Deutschland importierten LNGs aus den USA.
 
Quelle: blackout-news.de/aktuelles/lng-terminal-ruege-ein-gebrochenes-versprechen-nach-dem-anderen

 

Mich erstaunt immer wieder, dass Leute auf politische Versprechen hereinfallen – aber egal!
 
Interessanter ist m.E der Anteil der LNG-Terminals am Gesamt-Import.

 

04.01.2024 Die Bundesnetzagentur hat heute die Jahreszahlen zur Gasversorgung für das Jahr 2023 veröffentlicht.
 
Deutschland hat im Jahr 2023 nach vorläufigen Zahlen insgesamt 968 TWh (2022: 1.437 TWh) Erdgas importiert. Die größten Mengen kamen aus Norwegen (43%), den Niederlanden (26%) und Belgien (22%).
 
Die Gasexporte in die Nachbarländer sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen: Insgesamt liegen die Gasexporte im Jahr 2023 bei 187TWh (2022: 499 TWh). Mit 42% wurde der größte Anteil nach Tschechien exportiert, die Gasexporte in die Niederlande lagen bei 19% und nach Österreich bei 18%.

 

Dann wird plötzlich die Berechnungsgröße geändert.

 

Insgesamt wurden im Jahr 2023 69.656 GWh (= 0,069656 TWh) Erdgas über deutsche LNG-Terminals nach Deutschland importiert. Dies entspricht einem Anteil von 7% an den gesamten deutschen Gasimporten.
 
Quelle: bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2024/20240104_Gasversorgung2023.html

 

2022 waren es 1.449 TWh; der norwegische Anteil lag bei 33% = 478,17 TWH
 
Wenn Norwegen also auf konventionellem Weg circa 98% (bin jetzt zu faul, dass konkret nachzurechnen) seines Gases auf konventionellem Weg nach Deutschland exportiert, teures LNG für die also null Sinn macht, hätte von Anfang an klar sein müssen, dass „norwegisches LNG“ ein trojanisches Pferd war.
 
Statt diese Vorgehensweise jetzt publikumswirksam „scharf“ zu kritisieren, hätte Ina Latendorf, Bundestagsabgeordnete der Linken, vorher mal recherchieren sollen. Aber das hätte die „Facharbeiterin für Pflanzenproduktion“ und Berufspolitikerin wahrscheinlich hoffnungslos überfordert.
 
#JustMy2Cent

 

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