10.01.2025 CO2-Preisanstieg – Verbraucher stehen vor drastischen Belastungen
Ab 2027 müssen Verbraucher in Europa mit deutlich höheren Heiz- und Spritkosten rechnen. Der europäische Zertifikatehandel für CO₂-Emissionen wird dann eingeführt, und Experten gehen von drastischen Preisanstiegen aus. Achim Wambach, Präsident des „Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung“, prognostiziert bis zu 200 Euro pro Tonne CO₂.
Ein solcher Preis pro Tonne könnte für einen Liter Benzin rund 60 Cent zusätzliche Kosten bedeuten. Für einen Vier-Personen-Haushalt, der mit Gas heizt, könnten jährliche Mehrkosten von etwa 1000 Euro anfallen. Diese Entwicklung trifft besonders jene, die keine alternativen Heizsysteme nutzen oder auf dem Land leben, wo Mobilitätsoptionen begrenzt sind.
Die Berechnungen basieren auf Studien des ZEW und anderer Institutionen. Selbst die Bundesregierung rechnet mit CO₂-Preisen zwischen 100 und 200 Euro pro Tonne. Wambach erklärt, dass der Handelspreis durch Angebot und Nachfrage bestimmt wird, was zu weiteren Preisanstiegen führen könnte.
Zwar hat die EU-Kommission eine Sicherheitsmechanik eingerichtet, um Preissprünge abzufedern: Wenn der Preis über zwei Monate hinweg die Marke von 45 Euro pro Tonne überschreitet, können zusätzliche Zertifikate freigegeben werden. Allerdings ist dieser Effekt begrenzt. Maximal 20 Millionen Zertifikate dürfen freigesetzt werden, was im Vergleich zu den 1,2 Milliarden Zertifikaten ab 2027 kaum ins Gewicht fällt.
Die Einführung des europäischen Zertifikatehandels ab 2027 gilt als nahezu unumkehrbar. Selbst ein Regierungswechsel in Deutschland würde daran wenig ändern, da solche Entscheidungen auf europäischer Ebene getroffen werden.
Verbraucher sollten sich deshalb auf steigende Preise einstellen und bereits jetzt mögliche Maßnahmen zur Kostenreduktion prüfen.
Quelle: blackout-news.de/aktuelles/co2-preisanstieg-verbraucher-stehen-vor-drastischen-belastungen