Ein Sturz aus dem Wolkenkuckucksheim muss brutal sein

14.07.2023 Nach Angriff auf Abi-Feier „schlägt Stimmung gegen Flüchtlinge um“
 
Eine knappe Woche nach einem Überfall auf eine Abiturientengruppe in Görlitz durch bis zu 20 Personen türkisch- und arabischstämmiger Provenienz wachsen die Spannungen in Deutschlands östlichster Stadt.
 
„Es ist unfassbar, wie diese Gruppe bei dem Angriff agiert hat. Möglicherweise haben die jungen Männer, die laut Polizei aus Syrien, dem Libanon, Irak und der Türkei stammen, sogar vollkommen grundlos friedlich feiernde Abiturienten unserer Stadt angegriffen“, entrüstet sich Peter Wirth, Ex-SPD-Politiker und einst Vorsitzender der SPD-Fraktion im Stadtrat, in einem Gespräch mit FOCUS online.
 
Der 63-Jährige, mehrere Jahre Prokurist der Stadtwerke, zeigt sich auch erschüttert, welche Wirkung der brutale Angriff, bei dem mehrere Personen am vergangenen Samstagabend in einer Diskothek verletzt wurden, selbst in seinem eigenen Umfeld ausgelöst habe. „Viele Personen aus gebildeten Kreisen, die nichts mit der AfD zu tun haben und Flüchtlinge immer unterstützten, hat dieser Vorfall bis ins Mark getroffen. Ihnen fehlt plötzlich jedes Verständnis für sie.“
 
Die Stimmung in der Stadt Görlitz habe sich seit dem erdrutschartigen Sieg der AfD bei den letzten Kommunalwahlen ohnehin beständig verschlechtert. Die AfD hatte 2019 fast 31% der Stimmen gewonnen. Nur ein breites Parteienbündnis unter anderem aus CDU, Grünen und der Linken konnte einen AfD-Oberbürgermeister bislang verhindern.
 
Inzwischen mache sich aber immer stärker ein „Klima des Unbehagens“ in der Stadt breit. „Früher waren es die AfD-Wähler, die bei Äußerungen aufpassen mussten, was sie vor Anhängern demokratischer Parteien sagten. Heute ist es umgekehrt“, sagt Wirth. Mit dem Angriff auf die Görlitzer Abiturienten hätten die beteiligten Flüchtlinge jenen, die friedlich seien, einen Bärendienst erwiesen. Sie hätten die positive Grundstimmung kaputtgemacht, die ihnen hier bislang entgegengebracht worden sei und Sicherheit garantiert habe.
 
„Das ist Wasser auf die Mühlen der AfD“, so Wirth. „Das Verständnis für Flüchtlinge und Migranten sinkt, die Stimmung schlägt in blanken, ungehemmten Hass um.“

 
Quelle: focus.de/politik/deutschland/blutige-attacke-in-goerlitz-nach-angriff-auf-abiturienten-stimmung-gegen-fluechtlinge-schlaegt-um-in-ungehemmten-hass_id_199019820.html
 

Entweder ich entrüste mich oder ich relativiere, dass „möglicherweise junge Männer vollkommen grundlos angegriffen“ haben. Beides geht nicht.
 
Papa Wirth versäumt natürlich nicht, den „moralischen Bärendienst“ zu erwähnen. Das werden sich die „jungen Männer“ ganz bestimmt zu Herzen nehmen und zerknirscht „Kommt nicht mehr vor!“ murmeln.
 
Zu der „Stimmung, die in blanken, ungehemmten Hass umschlägt“: Leute wie Herr Wirth werden „möglicherweise“ schon dafür sorgen, dass es dazu kommt. Indem sie vorher verbal wieder auf AfD-Wähler einprügeln. Die Endstation könnte (gewollter?) Bürgerkrieg sein.
 
#JustMy2Cent

 

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