„Wir müssen vermeiden, dass Inflation zu Rezession führt“
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sieht die von Bundeskanzler Olaf Scholz angekündigte „konzertierte Aktion“ von Politik, Arbeitgebern und Gewerkschaften als Chance zur gemeinsamen Bekämpfung der Inflation. „Wir müssen vermeiden, dass die Inflation zu einer Rezession führt“, sagte Habeck nach einem Treffen des „Bündnisses Zukunft der Industrie“. Dies liege im Interesse von Unternehmen und den Gewerkschaften. „Wenn wir daraus eine tiefe Wirtschaftskrise werden lassen, haben wir alles falsch gemacht.“ Zum anderen gehe es darum, Kaufkraft zu erhalten und darum, Gerechtigkeit walten lassen.
Habeck betonte zudem, die Tarifautonomie sei ein hohes Gut in Deutschland, die Sozialpartner verhandelten die Lohnabschlüsse. In Ausnahmesituationen wie diesen könne sich die Politik aber nicht einfach zurückzulehnen, sondern dazu beitragen, dass es zu guten Einigungen komme.
Quelle: welt.de/wirtschaft/article239134411/Robert-Habeck-Wir-muessen-vermeiden-dass-Inflation-zu-Rezession-fuehrt.html
Bei hoher Inflation müsste die EZB die Zinsen anheben – mindestens in Höhe der Inflation oder etwas darüber hinaus. Dabei käme es naturgemäß erst einmal zu einer Rezession. Sie kann und wird das das aber nicht tun, da viele Staaten und Unternehmen überschuldet sind; besonders Frankreich.
Der letzte Satz lässt darauf schließen, dass die Politik sich in die Tarifhandlungen einmischen will, damit die Löhne nicht adäquat an die Inflation angepasst werden (was die Inflation allerdings auch weiter anheizen würden). Das dürfte bedeuten: Nur Mini-Anpassungen der Löhne, die Inflation läuft weiter wie bisher (die bekommt auch keiner mehr eingefangen), unser Geld verliert nach wie vor von Monat zu Monat immer mehr an Wert und die Staaten (auch Deutschland) kann sich dabei bequem entschulden.
Bei dieser Gelegenheit sei auch nochmals an das Interview mit Hans-Werner Sinn erinnert: „Sorgt für euch selbst“.