Claudia Kempfert: Die gefragte Top-Ökonomin und wendige Quoten-Expertin

31.08.2023 DIW-Top-Ökonomin sieht Privateigentum und Profit als „Fetisch“
 
„Ungezügeltes Wirtschaftswachstum“ – davor warnte Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), in einem Beitrag im Tagesspiegel. Die Ökonomin will die gesamte soziale Marktwirtschaft umkrempeln – und sieht Privateigentum als „Fetisch“ an.
 
Kemfert wünscht sich die Umkrempelung von Produktionsprozessen und fordert die Abkehr vom Wirtschaftswachstum – „ungezügeltes Wirtschaftswachstum, das den Planeten zerstört, statt ihn zu beleben“ sei hoch problematisch. Deswegen brauche es laut Kemfert zunächst eine völlige Umgestaltung der Energieversorgung. Der Ausbau von Solar- und Windenergie sei notwendig. Die Energieerzeugung durch Kohle solle am besten schon 2030 (statt 2038 wie es bisher vorgesehen ist) beendet werden.
 
Laut Kemfert müssten „partizipative Suchprozesse, Experimentierräume und neue innovations- und forschungspolitische Ansätze neue Pfade der gesellschaftlichen Entwicklung entdeckt, entwickelt und erprobt werden.“ Dabei denkt Kemfert an eine grundlegende Umstellung der Wirtschaftsordnung. „An die Stelle des Gewinnstrebens Einzelner auf Kosten aller anderen“ solle eine „Gemeinwohl-Ökonomie“ entstehen. „Privateigentum und individueller Profit darf nicht zum Fetisch werden“, meint Kemfert.
Quelle: apollo-news.net/top-diw-oekonomin-sieht-privateigentum-und-profit-als-fetisch

 

25.08.2023 Brisante These von Prof. Hans-Werner Sinn
 
Der angesehene Wirtschaftsprofessor Hans-Werner Sinn ist sicher: E-Autos und Wärmepumpen bringen dem Klimaschutz aktuell nichts. Im Gegenteil: Sie schaden ihm sogar.
 
Zur Begründung erklärte Sinn: Wenn Europa auf Öl in Autos, Heizungen etc. verzichtet, verkaufen die Öl-Staaten den Rohstoff einfach in andere Länder (Asien, Afrika). Folge: Die weltweite CO2-Belastung steigt weiter. Gleichzeitig behauptet er: Weil Strom aus Sonne und Wind nicht immer verfügbar ist, muss in Deutschland (seit dem Aus der Atomkraftwerke) weiter viel Braunkohle verfeuert werden, um Strom zu erzeugen.
 
Die Automobilindustrie, das Herzstück der deutschen Wirtschaft, sei durch die Verbotspolitik ins Mark getroffen: „Amerikanische und bald auch chinesische Unternehmen, die den deutschen Herstellern bei den Verbrennermotoren nie das Wasser hatten reichen können, erobern das Feld.“ Mit einer Marktentwicklung habe das nichts zu tun – es sei „Planwirtschaft pur“.
 
Fakt ist: Mit mehr als 30% war Kohle 2022 die wichtigste Energiequelle in Deutschland. In diesem Jahr nimmt der Ökostrom-Anteil zwar stark zu, in absoluten Zahlen wird aber nicht mehr Ökostrom als in den letzten Jahren produziert.
 
Sinn in der FAZ: „Deutschland legt alle Hoffnung auf den Ausbau des Wind- und Solarstroms.“ Der habe aber im vergangenen Jahr gerade mal sechs Prozent des Primär- und 7,7% des Endenergieverbrauchs ausgemacht.
 
Sinns Fazit: „Wunschdenken verdrängt die Wirklichkeit.“
 
▶︎ Ja, sagt Professor André Thess (59, Uni Stuttgart). Es sei „durchaus wahrscheinlich“, dass die Ölförderung nicht sinkt und Öl einfach an andere Länder außerhalb Europas verkauft wird. „Wenn die Nachfrage der EU rapide sinkt, wird das Preiseffekte haben und Öl für Marktteilnehmer auf der ganzen Welt günstiger machen.“
 
▶︎ Alles falsch, sagt dagegen Professorin Claudia Kemfert (54, Institut DIW). Ein Verbrenner-Aus bei uns würde „mitnichten dazu führen, dass das nicht genutzte Öl anderweitig verwendet wird“. Man sehe weltweit einen Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor, „weil der Elektromotor sich aufgrund der Effizienz mehr und mehr durchsetzt“.
 
Quelle: https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/prof-hans-werner-sinn-wer-e-auto-faehrt-beschleunigt-den-klimawandel-85165326.bild.html

 

23.09.2022 Energieexpertin Kemfert und ihre Irrtümer: Noch und nöcher
Eine Kolumne von Alexander Neubacher
 
Claudia Kemfert ist nicht nur die bekannteste Energieexpertin Deutschlands, sondern auch die wendigste. Sie kennen sie bestimmt aus dem Fernsehen, von „Anne Will“ und „Markus Lanz“. Allein bei der „Tagesschau“ war Kemfert dieses Jahr schon mindestens ein halbes Dutzend Mal zum Interview.
 
Nein, Sie müssen sich keine Sorgen machen, dass im Winter der Strom knapp wird. Sagt Prof. Dr. Claudia Kemfert, Deutschlands „berühmteste Energieexpertin“ (Stern). Der „Rheinischen Post“ sagte sie: „Die Energieversorgung in Deutschland ist gesichert, auch ohne Atomkraft.“
 
Einem größeren Publikum wurde Kemfert im Sommer 2008 bekannt, als sie drastische Preisschübe beim Erdöl voraussagte. Kemfert wurde daraufhin als „200-Dollar-Kassandra durch die Talkshows gereicht“ (Spiegel). Dummerweise sank der Ölpreis kurze Zeit später unter 40 € und die Talkshow-Termine wurden vorübergehend seltener.
 
Kemfert war erst dafür, die deutschen Atomkraftwerke laufen zu lassen. Und dann dafür, sie abzuschalten.
 
Beim Gas änderte sie ihre Meinung von „Gaskraftwerke sind wirkliche Brückentechnologien“ (März 2011) zu „Warum Erdgas keine Brückentechnologie ist“ (Juli 2022).
 
Für das Jahr 2020 sagte sie zehn Jahre zuvor eine EEG-Umlage von „etwa 3,5 Cent“ pro Kilowattstunde voraus. Tatsächlich wurden es mehr als 6,7 Cent.
 
„Die Angst vor dem Blackout wird nur von Ewiggestrigen geschürt“, sagte Kemfert im Oktober 2021. Neun Monate später: „Wir müssen uns leider Gedanken über einen Blackout machen.“
 
Erstaunlicherweise hat Kemferts Medienpräsenz in den Jahren nicht gelitten, im Gegenteil. Seit Putin Krieg führt, ist sie gefragt wie kaum je zuvor. Aus der Kassandra-Nummer ist sie allerdings raus. Ihre neue Rolle ist die der Optimismus-Beauftragten – vielleicht wegen Robert Habeck. Ihr Tenor: „Wir brauchen die Russen nicht, wir haben ja andere Quellen und außerdem Ökostrom“.
 
Ende 2019 hatte Kemfert die USA allerdings noch scharf dafür kritisiert, dass diese den Bau der Ostseepipeline Nord Stream 2 mit Sanktionen bekämpften.
 
Und auch ihre jüngste Botschaft, Deutschland habe Stromspeicher „noch und nöcher“, beißt sich mit Berechnungen der Bundesnetzagentur, wonach bei einem Blackout sämtliche Energiespeicher nach einer halben Stunde erschöpft wären.
Quelle: spiegel.de/politik/deutschland/energieexpertin-claudia-kemfert-und-ihre-irrtuemer-noch-und-noecher-kolumne-a-378a6b2d-84bc-4d7b-8c00-d2de3821650f

 

Eine „Prognose“ dieser Energie-ExpertO_Oin fehlt noch: Drohende Dunkelflauten seien selten und beherrschbar.
 
Bei dieser Gelegenheit veröffentliche ich auch gerne nochmal das Zitat von Prof. Dr.-Ing. Harald Schwarz – Lehrstuhlinhaber für Energieverteilung und Hochspannungstechnik an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg:

 

Wenn man es auf den Punkt bringt, kann man sagen: Sie entscheiden sich, sie springen aus dem Flugzeug. Auf dem Weg nach unten fangen sie an, zu diskutieren, wie sie den Fallschirm nähen – also Material und Ideen haben sie dabei. Auf dem Weg nach unten erzählen sie ja auch immer: „Bis jetzt ist alles gutgegangen.“

 

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