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10.06.2025 EU-Vorschrift verbietet Backpulver im Weinbau – Winzer müssen teures Industrieprodukt einsetzen
 
Das Unternehmen „Biofa“ aus Münsingen erhielt kürzlich die Zulassung für ein Pflanzenschutzmittel namens „Natrisan“, das fast ausschließlich aus Hydrogencarbonat besteht. Damit verliert Backpulver automatisch den Status als sogenannter Grundstoff, denn laut EU-Regelung darf ein Wirkstoff nicht gleichzeitig als einfach zugänglicher Grundstoff und als kommerzielles Pflanzenschutzmittel gelten.
 
Für Winzer bedeutet das: Der Griff zum günstigen Bäckerei-Zulieferer entfällt, stattdessen drohen hohe Zusatzkosten durch die Agrarindustrie.
 
Ein Winzer aus Rheinland-Pfalz beziffert die jährlichen Mehrausgaben für seinen Betrieb auf rund 5.000 Euro. Der Verein „Land schafft Verbindung Rheinland-Pfalz“ geht von einem Preisvervielfachung aus. Das Unverständnis in der Branche ist groß. Die Entscheidung löse nicht nur wirtschaftlichen Frust aus, sondern zerstöre auch Vertrauen in die politische Regulierung.
 
Für die Winzer stellt sich die Lage klar dar: Der Wirkstoff bleibt derselbe, doch der Preis steigt dramatisch. Das bisherige Mittel – ökologisch bewährt und betrieblich erprobt – ist nicht mehr legal einsetzbar.
 
Statt Innovation erleben viele Landwirte ein Bürokratieprodukt mit fatalen Folgen für ihre Rentabilität. Eine einfache, wirksame Lösung verschwindet – und wird durch eine teure Industrievariante ersetzt.

 
Quelle: blackout-news.de/aktuelles/eu-vorschrift-verbietet-backpulver-im-weinbau-winzer-muessen-teures-industrieprodukt-einsetzen
 

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