Der Machtkampf des Westens gegen Russland führt zu einer langfristigen Erhöhung des Erdgaspreises in Deutschland und zu einer tendenziell unsicheren Versorgung. Das ergibt sich aus Plänen der Bundesregierung, künftig stärker auf die Einfuhr von Flüssiggas zu setzen.
Zusätzlich zum Preisanstieg wird das Erdgas mittlerweile knapp. So sind die Speicherstände bereits Ende Januar unter die kritische Marke von 40% gefallen; damit liegen sie tiefer denn je zu dieser Jahreszeit.
Bundeswirtschaftsminister Habeck kündigte kürzlich im Bundestag an, Berlin werde den Bau zweier Flüssiggasterminals in Brunsbüttel und Stade unterstützen; damit soll es möglich werden, die Einfuhr russischen Erdgases zu verringern. Allerdings ist LNG erheblich teurer als Pipelinegas. „Wenn die Preise sinken sollen, dann muss dazu mehr Pipelinegas nach Europa kommen“, hielt Eon-Chef Birnbaum diese Woche fest.
Hinzu kommt, dass sich Flüssiggaslieferungen im vergangenen Jahr als höchst unzuverlässig erwiesen haben: Während russisches Gas stets vertragsgemäß nach Deutschland geleitet wurde, blieben wegen der hohen Preise in Ostasien LNG-Importe aus. Darüber hinaus ist Flüssiggas deutlich umweltschädlicher als Pipelinegas, weil es aufwendig gekühlt und über lange Strecken per Schiff transportiert wird. Berechne man alle Emissionen mit ein, dann sei es „fast so klimaschädlich wie Steinkohle“, berichtet ein Experte des Umweltbundesamts. Nicht zuletzt wird aus den USA, dem wichtigsten LNG-Lieferanten der EU, Frackinggas angeliefert, das wegen der Umweltschäden berüchtigt ist, die das Fracking verursacht.
Das Bemühen Berlins, Erdgas aus nichtrussischen Quellen zu beschaffen, führt zur Zeit zu ernsten Auseinandersetzungen mit den Niederlanden. Deutschland ist lange aus dem riesigen Erdgasfeld bei Groningen beliefert worden. Weil das jahrzehntelange Abpumpen des Gases aber immer häufiger zu Erdbeben führt, hatte die Regierung in Den Haag angekündigt, Mitte dieses Jahres den Förderprozess bei Groningen einzustellen. Das scheitert nun daran, dass die Bundesrepublik auf einer Fortsetzung der Belieferung besteht und sogar verlangt, deutlich mehr Erdgas aus Groningen zu erhalten. Nach Branchenangaben ist der niederländische Gasversorger GasTerra vertraglich gezwungen, den Forderungen aus Deutschland nachzukommen. In Groningen steht deshalb statt der Einstellung der Förderung ihre Ausweitung bevor – und damit auch eine gesteigerte Erdbebengefahr.
Quelle: german-foreign-policy.com/news/detail/8831/
Wegen des Energiekostenanstiegs sieht sich die Bundesregierung veranlasst, Geringverdienenden [im Sommer] einen [einmaligen(!)] Heizkostenzuschuss zu zahlen.
[Vorgesehen(!) sind: Alleinlebende 135 €, Zwei-Personen-Haushalt 175 €. Jedes weitere Familienmitglied 35 €. Auszubildende 115 €]
Der Heizkostenzuschuss sei als schnelle und unkomplizierte Hilfe geplant, sagte Geywitz. Die meisten(!) Berechtigten bekommen das Geld ohne Antrag direkt auf ihr Konto überwiesen.
Quelle: zeit.de