22.10.2025 Energiepolitik: Der Gas-Wahn der EU
Am 21.10.2025 haben die EU-Staaten auf einem Treffen der EU-Außenminister mit Mehrheit beschlossen, russische Gaslieferungen Anfang 2028 zu verbieten. Die Slowakei und Ungarn, die noch große Mengen Gas aus Russland beziehen, wurden überstimmt.
Spätestens 2028 sollen auch Langzeitlieferverträge beendet werden, wobei aber das Problem ist, dass beispielsweise Ungarn Verträge mit Gazprom geschlossen hat, die länger als bis 2028 laufen.
Der ungarische Außenminister Szijjártó wies darauf hin, dass EU-Länder mit langfristigen Gasverträgen mit Russland möglicherweise hohe Strafen zahlen müssen, wenn sie die Verträge brechen und den Plan der EU-Kommission umsetzen.
Er erinnerte daran, dass Ungarn Öl und Gas aus Russland im Rahmen von Verträgen bezieht, die voraussichtlich noch mehrere Jahre in Kraft bleiben.
Die Brüsseler Initiative sieht jedoch die Kündigung dieser Verträge vor, da die EU ab dem 01.01.2028 verpflichtet sein wird, den Import russischer Energie vollständig einzustellen.
Die EU hat sich jedoch nicht verpflichtet, diese Kosten zu übernehmen, darauf will man Ungarn – wahrscheinlich als Strafe für seine Politik – anscheinend sitzen lassen.
Quelle: anti-spiegel.ru/2025/der-gas-wahn-der-eu
22.10.2025 Klatsche für die deutsche Energiewende
Mit der Energiewende wurden alle energiewirtschaftlichen Grundlagen auf den Kopf gestellt. Man verabschiedete sich davon, dass Grund-, Mittel- und Spitzenlast durch verschiedene Arten von geeigneten Kraftwerken bedient werden.
Erzeugungsanlagen, die abhängig von den Launen des Wetters Strom erzeugen, sollten jetzt sukzessive die Grundlastversorgung übernehmen. Dass dieses Experiment schiefgehen musste, sollte eigentlich jedem Energiewirtschaftler klar gewesen sein. Trotzdem gab es viele, insbesondere bei den Energieversorgungsunternehmen, die dem Primat der Politik in den Irrweg Energiewende folgten.
Beiden, der Politik und den Energieversorgern, zeigte Brüssel nun die „Gelbe Karte“: Bis hierher und nicht weiter.
Ausreichende Kapazität war vor der Energiewende die Grundvoraussetzung, um überhaupt am Strommarkt teilnehmen zu können.
Mit der Energiewende durfte nun aber jeder, solange er regenerativ Strom erzeugt, ins Netz einspeisen, und das noch mit Vorrang und zu festgeschrieben Erlösen. Das garantierte und garantiert bis heute das „Erneuerbare Energiegesetz“.
Für die Stabilität der Versorgung mussten die „Regenerativen Einspeiser“ allerdings keinerlei Verantwortung übernehmen. Dafür müssen die Betreiber von zuverlässigen konventionellen oder noch bis 2023 nuklearen Kraftwerken sorgen.
Da man erst die Kernkraftwerke stillgelegt hat und bis 2035 auch noch die Kohlekraftwerke abschalten will, stellt sich die Frage, wie das System, insbesondere bei Dunkelflauten, dann noch stabil gehalten werden kann.
Gaskraftwerke sollen nun zuverlässig Strom produzieren, wenn Sonne und Wind ihren Dienst versagen. Da niemand zuverlässig prognostizieren kann, wann und in welcher Kapazität deren Strom gebraucht wird, ergibt sich daraus kein Geschäftsmodell.
Der Gaslieferant hat bei den Verhandlungen alle Asse in der Hand und wird am Ende einen teuren „Take or Pay“-Vertrag anbieten, was bedeutet, dass die Vorhaltung für ein ganzes Jahr zu bezahlen ist, unabhängig von der tatsächlichen Abnahme. Mit dem weiteren Ausbau der Regenerativen und neuen Gaskraftwerke steuert das Energiesystem Deutschland schnurstracks auf das DDR-Modell VEB Energie zu. Wohin das DDR Modell führte, ist bekannt.
Brüssel hat das dankenswerterweise erkannt und der Subventionierung des nächsten deutschen Milliardengrabes erstmal die „Gelbe Karte“ gezeigt. Statt den von der Bundesnetzagentur geforderten 36 Gigawatt Gaskraftwerken wurden aus „beihilferechtlichen Bedenken“ nur 12 Gigawatt genehmigt.
Quelle: cicero.de/wirtschaft/brussel-zeigt-die-gelbe-karte-fur-weitere-subventionen-fur-gaskraftwerke-klatsche-fur-die-deutsche-energiewende