Beim Propagandist bleibt alles wie’s ist

18.09.2025 Energiewende: Eine Energiepolitik, die keine ist
 
Die Bundesrepublik befindet sich derzeit in der längsten Rezession ihrer Geschichte. Die Industrie wandert ab, die Zahl der Firmenpleiten erklimmt regelmäßig neue Höchststände, die sozialen Sicherungssysteme laufen aus dem Ruder.
 
Selbst die wirtschaftskritischste der drei Parteien in der Regierungskoalition ließ jüngst durchblicken, dass auch ihr klar ist, dass Fehlentwicklungen in der Energiepolitik ihren Anteil an der miserablen wirtschaftlichen Lage des Landes haben.
 
Und so gab die neue Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche bei der Beratungsfirma „BET Consulting“ und dem „Energiewirtschaftlichen Institut“ an der Universität zu Köln (EWI) ein sogenanntes „Monitoring“ in Auftrag – einen Bericht zum Stand der Dinge in Sachen deutsche Energiepolitik.
 
Quintessenz des Berichts (frei übersetzt):
 
Die Klimaziele sind eventuell erreichbar, dafür müsste aber genug Industrie aus Deutschland abwandern.
 
Außerdem dürfen wir hierzulande nicht zu erfolgreich in Sachen Digitalisierung und Elektrifizierung sein, sonst wird es eng.
 
Und ganz egal, ob die Klimaziele erreicht werden oder nicht, die Kosten der Energiewende sind exorbitant und werden Bürger und Unternehmen noch auf Jahrzehnte bis an die Existenzgefährdung belasten.
 
Im Bericht selbst liest sich die Bestandsaufnahme natürlich etwas diplomatischer, aber das ändert nichts an den Tatsachen. Die Autoren hätten jedenfalls „versucht, deutlich zu machen, dass wir die Kosten ein bisschen aus dem Auge verloren haben“, sagte „BET“-Geschäftsführer Alexander Kox am 15.09.2025 bei der Vorstellung des Berichts.
 
Als Reaktion kündigte die Bundeswirtschaftsministerin einen „Kurswechsel in der Energiewende“ an. Eine Umkehr also, nachdem man zu lange in die falsche Richtung gelaufen war?
 
Nicht wirklich. Tatsächlich handelt es sich bei Reiches „Kurswechsel“ lediglich um ein kostenoptimiertes „Weiter so“. Der größte Fehler ist, dass die drei Säulen der Energiewende erhalten bleiben.
 
Nämlich erstens, das unbedingte Festhalten am Atomausstieg. Zweitens, das Ziel der Klimaneutralität bis 2045. Und drittens, die Tatsache, dass das maßgebliche Kriterium für den Erfolg der Energiewende die Ausbauzahl für die Leistung von Wind- und Sonnenenergie ist.
 
An diesen drei Säulen will die Bundeswirtschaftsministerin nicht rütteln.

 
Quelle: cicero.de/wirtschaft/energiewende-eine-energiepolitik-die-keine-ist (Abo)
 

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