Wie mag es um unsere Demokratie bestellt sein …

07.07.2025 „Freiheit, Sicherheit, Wohlstand“ – oder: Was ist hier eigentlich noch verteidigenswert?
 
An den Sozialismus habe ich nicht geglaubt – wenn auch Gerechtigkeitsforderungen allgemeiner Art mit Sympathie begleitet – und an den Kommunismus schon gar nicht. Was mir damals ‚drüben‘, auf der anderen Seite von Mauer und Stacheldraht, als „Sozialismus“ verkauft wurde, fand ich, auch wenn dies ja nur der „reale“ und nicht etwa der „wirkliche“ Sozialismus sein sollte, nicht besonders attraktiv.
 
Der rechthaberische Gestus der oberschlauen 68er – der ‚älteren Brüder‘, die ich persönlich nicht hatte – schüchterte mich, als es losging, schwer ein. Die blickten durch, taten jedenfalls so, und hatten Bibliotheken von Büchern verschlungen, von denen ich noch nie etwas gehört hatte. Den Avantgardeanspruch dieser wilden Gestalten habe ich aber aus der Ferne durchaus irgendwie anerkannt.
 
DKP und K-Gruppensekten stießen mich ab. „Autonome“ in ihren schwarzen Lederklamotten erst recht. Die RAF sowieso. Mit anarchistischen Ideen und der „herrschaftsfreien Gesellschaft“ konnte ich ebenfalls nicht viel anfangen.
 
Imposante Parolen wie „Keine Macht für Niemand!“ waren mir suspekt. (Auch „Anarchie ist machbar, Herr Nachbar“ überzeugte mich, obwohl es sich reimte, nicht allzu sehr.) Alles zu militant, zu nebulös, zu utopisch.
 
Und mit dem Gendern hab ich‘s auch nicht. Auf einigen Anti-AKW-Demos Ende der Siebziger-, Anfang der Achtzigerjahre bin ich, eher aus Pflichtgefühl, mitgelatscht.
 
Am ehesten empfand ich noch Sympathie für die Spontis, vor allem wegen ihrer frechen Sprüche, vieles war mir aber auch dort zu chaotisch, einige ihrer Vertreter – Stichwort „Frankfurter Putzgruppe“ – auch zu gewaltverliebt. (Ich habe mich damals, wohl nicht ganz unzutreffend, mal einen ‚verkrampften Sponti‘ genannt.)
 
In Fundamentalopposition zum „System“ konnte ich mich nie verorten. Das Grundgesetz war (und ist nach wie vor) für mich eigentlich eine ganz gute Verfassung. Jedenfalls auf dem Papier.
 
Kurz: Ich war (und bin) ein harmloses Lämmerschwänzchen, ein Kleinbürger. Vielleicht ja sogar ein Spießer, denn im Allertiefsten will ich einfach nur meine Ruhe …
 
Als solcher lese ich mir nun den Tweet durch, den Kanzler Merz Ende Juni vom Brüsseler NATO-Gipfel abgesondert hat:
 
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