Am Scheideweg

02.07.2025 Krieg oder Konkurs?
 
Die Abfolge von Ereignissen, die wir Geschichte nennen, beruht durchweg auf wirtschaftlichen Gegebenheiten. „Zeitenwenden“ kommen nicht einfach aus der Laune eines Staatslenkers. Sie werden fast immer von wirtschaftlichen Sachzwängen diktiert. Die deutschsprachige Geschichtsschreibung verkennt dies seit jeher.
 
Entsprechend stolpern wir mit den oft unbedeutenden Galionsfiguren der Staaten durch die Jahrhunderte, ohne die wahren Zusammenhänge zu erkennen. Nicht vorrangig Machthunger oder die Psychopathologie einzelner Herrscher erklären Kriege, sondern Schulden, die nicht mehr durch eine stärkere Ausplünderung der eigenen Bevölkerung ausgeglichen werden können.
 
Krieg ist vorgezeichnet, wenn eine Staatsverschuldung ungebremst steigt und die kritische Grenze von 120% des Bruttoinlandsproduktes überschritten ist. Dem Kriegsgeheul gehen immer Rufe nach steigenden Staatsausgaben und Aussetzung einer Schuldenbegrenzung voraus.
 
Wird dann ganz offen auf Pump militärisch aufgerüstet, ist das Ende eines friedlichen Zusammenlebens beschlossen. Ein Blick in die europäische Geschichte und die Vorgänge in den europäischen Kolonien sollten alle Illusionen nehmen.
 
Staaten haben immer eine Wahl und können sich auch für den Frieden entscheiden. Michael Gorbatschow z.B. verzichtete 1989 darauf, den Westen zu überfallen.
 
Man muss nur bereit sein, die Hegemonie abzutreten und den eigenen Bedeutungsverlust in Kauf zu nehmen. Die erste Voraussetzung für einen dauerhaften Frieden wäre die Rückführung der überbordenden Staatsverschuldungen.

 
Quelle: tkp.at/2025/07/02/krieg-oder-konkurs
 

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