„Das sind natürlich extrem hohe Preise“

17.12.2024 Strompreis-Hoch schockiert Unternehmen
 
Die hohen Energiekosten sind zum Standort-Risiko geworden, doch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck stellt Unternehmen auf weitere Preisspitzen ein.
 
„Das sind natürlich extrem hohe Preise“, sagte Habeck beim Handelsblatt Industrie-Gipfel mit Blick auf die jüngsten Preisausschläge im kurzfristigen Stromhandel. Das lasse sich in Phasen mit wenig Sonne und Wind nicht vermeiden.
 
Man werde dafür aber im Gegenzug „auch 50 Wochen haben, in denen die Strompreise günstig sind“.

 

„Werden“ – also Futur 1. Heißt: Irgendwann – möglicherweise. Die Daten aus der Vergangenheit zeichnen allerdings ein anderes Bild.
 
Stromimporte und-exporte 2024
 
Das liegt daran, dass Strom exportiert werden muss, wenn es zu viel Wind und zu viel Sonne gibt. Dann haben „wir“ auch Preisspitzen – allerdings im Minusbereich. „Günstig“ sieht anders aus.

 

Die Bundesnetzagentur äußerte sich ähnlich: Die Spitzen seien das Ergebnis der freien Preisbildung am Markt.
 
„Es ist nicht ausgeschlossen, dass in den nächsten Wochen ähnlich markante Preisausschläge auftreten“, teilte die Behörde mit.

 

Die hohen Preise sind auch eine Folge der am 01.01.2022 von der EU eingeführten Merit-Order (der teuerste Anbieter, der berücksichtigt wird, bestimmt den Börsenpreis, zu dem alle Geschäfte abgewickelt werden).
 
Sogenannte „Erneuerbaren“ haben aber bei der Einspeisung Vorrang vor allen anderen Energieträgern. Was zur Folge hat, dass angeblich günstige Windkraft- und Sonnenenergien genauso teuer sind wie der teuerste am „Markt“ gehandelte Energieträger.
 
Von einer „freien“ Preisbildung kann also nicht die Rede sein.
 
Und die Preissteigerungen durch die Sanktionen habe ich inzwischen oft genug erwähnt.

 

Am vergangenen Donnerstag hatte der Strompreis in Deutschland im kurzfristigen Handel das Allzeithoch von 936 Euro pro Megawattstunde erreicht.
 
Der Wert liegt um den Faktor zwölf über dem Durchschnitt der vergangenen Wochen. Bereits Anfang November war es zu Preisen von mehr als 800 Euro pro Megawattstunde gekommen.

 
Quelle: handelsblatt.com/politik/deutschland/energieversorgung-unternehmen-schockiert-ueber-strompreis-hoch/100094577.html
 

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