21.11.2024 „Kommen aus ihren Löchern“ – Kretschmann ätzt gegen Menschen, die kein E-Auto wollen
Das Autoland Baden-Württemberg schwächelt: Massive Gewinneinbrüche bei den Autoherstellern sorgen für Sparkurse und Werksschließungen. Für Ministerpräsident Winfried Kretschmann trägt daran auch die CDU schuld: Sie habe die Elektromobilität schlechtgeredet und eine „Kampagne gegen das Verbrenner-Aus losgetreten“, die „schwere Kollateralschäden“ angerichtet habe.
Auch Menschen, die lieber Verbrenner als E-Auto fahren und sich für Technologieoffenheit einsetzen, watscht Kretschmann mit deutlichen Worten ab:
„Seit einem Jahrzehnt haben wir eine klare Strategie und sehen riesige Investitionen der Industrie in die E-Mobilität. Wenn man das dann wieder technisch infrage stellt, kommen wieder alle Gegner der Elektromobilität aus ihren Löchern und dominieren sofort diese sehr deutsche Debatte mit wenig belastbaren und längst widerlegten Argumenten. Das führt zu Zurückhaltung, ebenso wie die Ankündigung von Kaufprämien, die viele abwarten lässt“.
25.06.2024 E-Autos: Jeder vierte E-Autofahrer bereut den Kauf
Die Studie „Mobility Consumer Pulse“ von McKinsey zeigt, dass immerhin 24% der deutschen E-Autobesitzer sich beim nächsten Autokauf wieder einen Verbrenner zulegen wollen. Hauptgrund für die Rückkehr zum Verbrenner sind mit 47% die als zu hoch empfundenen Gesamtbetriebskosten der E-Autos, berichtete zuerst die Automobilwoche.
Mit 27% folgt dann die unzureichende Ladeinfrastruktur. Das durch das E-Auto veränderte Reiseverhalten (aufladen) auf langen Strecken kommt mit 26% dicht dahinter. Das zeigt, dass die Deutschen vor allem bei Reichweite ein Problem sehen.
E-Autofahrer wollen mit ihrem E-Auto mit einer Ladung 500 Kilometer weit kommen. Damit liegt die Erwartung an die Reichweite laut McKinsey rund 30% über der tatsächlichen durchschnittlichen Reichweite auf dem Markt heute.
Quelle: agrarheute.com/energie/strom/e-autos-vierte-e-autofahrer-bereut-kauf-gruende-622384
Kretschmann sagte zudem, dass auch die hohen Strompreise die E-Mobilität gerade in Deutschland weniger attraktiv machten als anderswo. In China kostet die Kilowattstunde Ladestrom zum Beispiel nur 3 Cent, rund ein Zehntel des Haushaltsstroms in Deutschland.
Tagesschau 27.02.2023: China setzt massiv auf Kohlekraftwerke
Nuklearforum Schweiz 08.05.2024: China hat seine Kernkraftkapazität in zehn Jahren verdreifacht
Kein Wort darüber, warum der Strom in China so billig ist und bei uns seit 2019 immer teurer wird.
„So günstig wird es bei uns nicht. Aber dass der Energiepreis eine große Rolle spielt, sieht man ja schon daran, dass Leute 20 Kilometer fahren, weil der Sprit an einer Tankstelle zwei Cent günstiger ist“, so Kretschmann.
Woher weiß er das? Eine schmerzliche private Erfahrung?
Deshalb solle der Ladestrom subventioniert werden, und zwar über zehn Jahre.
Also alles wie immer: Finanzierung grüner Ideologien durch den Steuerzahler.
Michael Haberland, Präsident des Autoclubs „Mobil in Deutschland“, hat wenig Verständnis für Kretschmanns Aussagen. Es sei Zeit für „mehr Fakten und weniger grüne Mythen“. Jetzt den zum Teil schwer angeschlagenen Autobauern Milliarden Strafzahlungen aufzubürden, ist ein absolut falsches Signal.
Die EU muss dringend die Rechenmethodik des CO₂-Fußabdrucks für Herstellung und den Betrieb von Fahrzeugen überarbeiten.
Ruft da etwa jemand zur Manipulation von Daten auf?
Ein E-Auto wird eben nicht CO₂-neutral produziert. Und fährt auch dann nur CO₂-neutral, wenn es mit grünem Strom unterwegs ist. Ein modernes Diesel-Auto, das mit dem Klima-Kraftstoff HVO 100 fährt, ist im Betrieb deutlich sauberer als ein E-Auto mit Kohlestrom im Tank“.
Eins verschweigt der Lobbyist Haberland den Lesern: Wenn E-Autos tatsächlich eines Tages nur mit „grünem“ Strom fahren sollten, wird sich auch nur noch ein Bruchteil der Bevölkerung überhaupt ein Auto leisten können.
Quelle: focus.de/auto/news/cdu-schuld-an-kaufflaute-kommen-aus-ihren-loechern-kretschmann-aetzt-gegen-menschen-die-kein-e-auto-wollen_id_260496349.html
Alle Schmäh-Kommentare sind wie immer
#HustMy2Cent