Wenn es um Profite geht, muss die Moral weichen

18.09.2024 Das Geschäft mit dem Krieg: Finanzindustrie will Rüstungshersteller als nachhaltig einstufen
 
Die Finanzindustrie strebt zunehmend danach, Rüstungshersteller als nachhaltig einzustufen und damit eine Tür für milliardenschwere Investitionen zu öffnen.
 
Angesichts des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine hat sich das Bild der Waffenindustrie in Teilen der Gesellschaft gewandelt. Was einst als ethisch fragwürdig galt, könnte nun von deutschen Banken und Fonds als „nachhaltig“ gefördert werden.
 
Die „Deutsche Kreditwirtschaft“ betont, dass die politische Lage und neue regulatorische Vorgaben diese Entwicklung vorantreiben.
 
Dabei sollen völkerrechtlich geächtete Waffen weiterhin von Investitionen ausgeschlossen bleiben, doch die Verteidigungsindustrie insgesamt könnte bald Teil von nachhaltigen Fonds sein.

 
Quelle: blackout-news.de/aktuelles/das-geschaeft-mit-dem-krieg-finanzindustrie-will-ruestungshersteller-als-nachhaltig-einstufen
 

EU-Taxonomie: So gelingt die praktische Umsetzung der Nachhaltigkeitsberichterstattung
 
Mit dem European Green Deal soll bis 2050 Klimaneutralität in der EU erreicht werden. Um die Ausrichtung und Finanzierung des Green Deal zu unterstützen, werden Finanzströme in ökologisch nachhaltige Aktivitäten umgeleitet. Dafür wurde die „EU Sustainable Finance Taxonomie“ entwickelt – ein Klassifizierungssystem zur Definition „ökologisch nachhaltiger Geschäftsaktivitäten“.
 
In der EU-Taxonomie-Verordnung werden die folgenden sechs Umweltziele verfolgt:
 
1. Klimaschutz
2. Anpassung an den Klimawandel
3. Schutz des Wassers und der Meereslebewesen
4. Biodiversität
5. Übergang zur Kreislaufwirtschaft
6. Vermeidung von Umweltverschmutzung
Quelle: www2.deloitte.com/de/de/pages/audit/articles/eu-taxonomie-nachhaltigkeitsberichterstattung.html

 

29.08.2024 CO₂-Emissionen: Krieg und Rüstung – Die vergessenen Klimasünder
 
Die Welt ist auf der Suche nach CO2-Einsparmöglichkeiten. Keine Kosten werden gescheut. Doch zwei große Verursacher von Treibhausgasen werden in den Debatten bisher scheinbar bewusst ausgeklammert.

 

Falsches Wort.
 
Mit dem Adjektiv „scheinbar“ wird betont, dass etwas nur dem äußeren Erscheinungsbild nach, aber nicht in Wirklichkeit so ist: Der Eindruck trügt.
Quelle: Duden

 

Kristina Juhrich, Expertin im „Umweltbundesamt für Emissionssituationen“, verweist auf die UN-Energiestatistik 2018. Dort seien zumindest einige Emissionszahlen zu finden. Demnach fallen bei der Produktion von Waffen in Deutschland 32.000 Tonnen CO₂ an, 8700 Tonnen entstehen bei der Herstellung von Kampffahrzeugen.
 
Kampfflugzeuge zum Beispiel fallen unter die Rubrik des Luft- und Raumfahrzeugbaus. Gesamtausstoß: 193.000 Tonnen CO₂. Schuss- und Artilleriewaffen tauchen in den Kategorien „Reparatur von Metallerzeugnissen“ und „Installation von Maschinen und Ausrüstung“ auf. Die Emissionen für Strom und Wärme werden unter Energie berichtet. Der Grundstoff vieler Waffen, der „emissionsrelevante“ Stahl, wird bei der Eisen- und Stahlproduktion verbucht, die zuletzt mehr als 5% der deutschen CO₂-Emissionen verursachte.
 
Ein Blick auf internationale Daten zeigt, dass Deutschland ein eher kleines Licht ist. Der SIPRI-Vergleich der umsatzstärksten Rüstungsfirmen listet den größten deutschen Rüstungskonzern Rheinmetall auf Platz 22. Allein der Branchenführer „Lockheed Martin“ machte im Jahr 2018 einen zwölfmal höheren Umsatz und produzierte dabei wohl ein Vielfaches an CO₂.
 
Ganz ähnlich ist es mit Daten, die Aufschluss über den Kraftstoff-Verbrauch von Panzern, Flugzeugen und anderem geben könnten. Im Nachhaltigkeitsbericht von Rheinmetall: keine Information zum Verbrauch des Leopard-Panzers. Der Verbrauch eines Eurofighters? Pauschal nicht zu beantworten, sagt Airbus.
 
Emissionsspitzenreiter im Bereich Rüstung dürften die USA sein. Mehr als ein Drittel des globalen Militärhaushalts entfällt auf sie, 2019 waren die Amerikaner in 80 Staaten militärisch aktiv. Einige Forscher halten daher das Pentagon für den größten Einzelemittenten der Welt.
 
Allein der Irakkrieg soll der NGO zufolge 141 Millionen Tonnen CO2-Ausstoß in vier Jahren verursacht haben. Das entspräche 25 Millionen zusätzlichen Autos auf Amerikas Straßen, über ein ganzes Jahr hinweg.
 
Für Aufsehen sorgte zudem eine Studie der „Brown University“. Ein Forscherteam bezifferte den Kohlendioxidausstoß des US-Verteidigungsministeriums zwischen 2001 und 2017 auf 1,2 Milliarden Tonnen. 2017 seien es 59 Millionen Tonnen gewesen. Das ist mehr als Industrieländer wie Schweden verursachen.
 
Wäre das Pentagon ein Staat, läge es der Studie zufolge auf Platz 55 der größten Emittenten weltweit.
Quelle: welt.de/wirtschaft/article211016375/CO2-Emissionen-Krieg-und-Ruestung-die-vergessenen-Klimasuender.html

 

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