18.06.2023 Schlechte Chancen für Europas Solarindustrie
Beim Sonnenenergie-Ausbau hängt die EU stärker von China ab als früher bei der Gasversorgung von Russland – und will eine Renaissance der heimischen Industrie für Solarmodule. Die Chancen? Eher schlecht.
Derzeit beläuft sich die jährliche Produktionskapazität der europäischen Solarindustrie auf Module mit einer Gesamtleistung von gut 8 GW. Das Fraunhofer-Institut für solare Energiesysteme schätzt den europäischen Anteil an der weltweiten Produktion auf 1% und den chinesischen auf 75%.
Ziel der EU im Rahmen ihres Green Deals ist es, dass die heimische Solarindustrie 2030 wieder Module mit 30 GW Leistung herstellt. Doch laut Webseite des größten chinesische Hersteller Jinko war deren Modul-Kapazität schon Ende 2022 mit 70 GW bereits wesentlich höher. Ende dieses Jahres sollen es 90 GW sein.
„Seit 2011 hat China über 50 Mrd. $ in neue Photovoltaik-Lieferkapazitäten investiert – zehnmal mehr als Europa – und 300.000 Produktionsjobs in der solaren Wertschöpfungskette geschaffen“, heißt es in einem Bericht der Internationalen Energie-Agentur vom November.
Konsens in der Branche ist, dass eine Renaissance der europäischen Solarindustrie ohne staatliche Förderung und Unterstützung nicht möglich sein wird.
Quelle: epochtimes.de/wirtschaft/hoffnungslos-schlechte-chancen-fuer-europas-solarindustrie-a4307341.html
Und mit dem „Lieferkettengesetz“ wird das Problem (theoretisch) noch größer. 87% der Photovoltaikanlagen im Wert von insgesamt 3,6 Mrd. € kamen 2022 aus China. Und wie wir inzwischen wissen, stehen „Menschenrechte“ bei denen nicht gerade ganz oben auf der Agenda. Ich vertraue dabei aber wieder auf politische Doppelmoral: Wenn es um die Energiewende geht, kann kein Opfer zu groß sein. Zumindest nicht die Opfer anderer.