Die Deutschen müssen sparen, aber das Bundeskanzleramt wird für eine gigantische Summe ausgebaut. Der Hausherr verteidigte das Projekt nun mit dem Hinweis, es handle es sich um ein „antifaschistisches Symbol“. Es fällt schwer, bei diesem Spin nicht zynisch zu werden.
Ein Bürgergespräch im niedersächsischen Gifhorn geriet zum ebenso niederschmetternden wie entlarvenden Spektakel, als ein Mann mittleren Alters wissen wollte: „Brauchen wir das größte Regierungsgebäude der Welt zu diesen Zeiten?“ Bekanntlich soll der Neubau des Kanzleramts – laut Scholz „im Kern ein Verwaltungsgebäude“ – nach einer abermaligen Kostensteigerung weit über 700 Millionen € Steuergelder verschlingen. Es wird eine neue Kindertagesstätte geben, eine neue Kanzlerwohnung, einen neuen Hubschrauberlandeplatz und jede Menge teure Büros.
Scholz wischte den Hinweis auf die exorbitanten Ausgaben mit dem Hinweis beiseite, bereits die Vorgängerregierung (der er freilich angehörte) habe mit den „langjährigen Planungen“ begonnen. Nun entstehe ein „Band des Bundes im Herzen der Hauptstadt, zu beiden Seiten der Spree“. Damit werde „ein architektonisches Zeichen der deutschen Demokratie gesetzt“.
„Für immer sagen wir, dass wir den Faschismus und die Hitlerei furchtbar finden und diesen Teil unserer Geschichte überwunden haben.“
Das massiv vergrößerte Kanzleramt solle „praktisch in Opposition zu dieser Hitler-Straße, wo er Hunderttausende aufmarschieren lassen wollte“, entstehen.
„Für immer“ soll das neue Kanzleramt vom Sieg der Bundesrepublik über den Nationalsozialismus künden. Bizarrerweise erklärte Hitler 1938 beim Richtfest der neuen Reichskanzlei, er baue „nicht für das Jahr 1938 oder 1939, sondern für das Jahr 2000 und 2200 und 2400“.
Wer in einer tagespolitischen Auseinandersetzung ohne Not die Hitler-Karte zieht, ist am Ende aller Argumente angelangt.
Quelle: nzz.ch/meinung/der-andere-blick/ein-teures-kanzleramt-gegen-hitler-olaf-scholz-verheddert-sich-ld.1710293
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