Zum Ausgleich wird dann mehr aus der Ukraine importiert

26.09.2025 Brüssels Kürzungen: „Ein Angriff auf den ländlichen Raum Ostdeutschlands“
 
In Heidelberg treffen sich gerade die Agrarminister von Bund und Ländern zur Herbst-Konferenz. Wichtigstes Thema: Die EU-Pläne für die Landwirtschaft ab 2028. Es drohen massive Kürzungen an Subventionen.
 
Die bisherigen Zahlungen sollten dafür sorgen, dass Landwirte trotz schwankender Marktpreise wirtschaftlich überleben können. Zusätzlich gibt es Förderungen für bestimmte Projekte, etwa für Umweltschutzmaßnahmen oder den Ausbau von ländlicher Infrastruktur. Diese Aufteilung nennt man die „zwei Säulen“ der Gemeinsamen Agrarpolitik.
 
In Bundesländern wie Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sind landwirtschaftliche Betriebe im Durchschnitt größer als in Westdeutschland – Spätfolge der Zusammenfassung zu genossenschaftlichen Betrieben in der DDR.
 
Nach der Wende sind daraus große Familienunternehmen oder Agrargenossenschaften entstanden. Die geplanten Kürzungen könnten daher nicht nur die wirtschaftliche Existenz der Betriebe gefährden, sondern auch negative Auswirkungen auf die Umwelt haben. Diese Betriebe sind oft die einzigen Arbeitgeber in ländlichen Regionen und leisten wichtige – und geldwerte – Beiträge zur Landschaftspflege und Biodiversität.
 
Laut Berechnungen des Landwirtschaftsministerium Brandenburg wären 2.461 Betriebe betroffen, die zusammen etwa 1,2 Millionen Hektar Land bewirtschaften. Pro Hektar könnten im Schnitt 177 Euro an Fördergeldern pro Jahr wegfallen – angesichts von durchschnittlich fast 500 Hektar großen Betrieben für viele eine existenzbedrohende Summe.

 
Quelle: berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/eu-kuerzungen-bedrohen-vor-allem-landwirtschaft-in-ostdeutschland-li.2359637 (Abo)
 

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu.

Datenschutzerklärung