Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen

27.05.2025 Wildberger: Digitale Identität soll schon 2026 zum Einsatz kommen
 
„Alle Menschen in Deutschland brauchen eine digitale Identität, um sich unter anderem ausweisen zu können“, sagt Digitalminister Karsten Wildberger im Interview mit dem Handelsblatt. Bereits Ende 2026 soll die „digitale Geldbörse“ zur Verfügung stehen.
 
Darin können alle wichtigen Dokumente wie Personalausweis, „Führerschein, das Ticket für den öffentlichen Nahverkehr, Zeugnisse, berufliche Abschlüsse, Bankvollmachten, Kreditkarten“ enthalten sein.
 
„Das ist meine Vision“, verkündet er. Die Digitalisierung wird laut Wildberger „nur dann zum Beschleuniger, wenn sie überall im Alltag funktioniert“.
 
So soll die digitale Wallet zum Beispiel bei der Unterzeichnung von Verträgen, der Anmeldung einer Adresse oder der Eröffnung eines Bankkontos zum Einsatz kommen können.

 

Wie konnten wir in den vergangenen Jahrzehnten diese Herausforderungen nur ohne eID bewältigen?

 

Der Minister betont, dass die Digital Wallet auch ein europäisches Projekt sei, weil sie grenzübergreifend funktionieren soll.
 
„Insgesamt geht es um einen sehr großen Markt: 450 Millionen Menschen in Europa. Dieses Wallet-Projekt ist also viel mehr, als nur eine App zu starten.“

 

Zumindest ist er dahingehend ehrlich, dass es sich dabei um einen „großen Markt“ handelt.

 

Zu den Gefahren der Digitalisierung sagt er lediglich, dass man Risiken eingehen und mehr Freiheit gewähren müsse – nur scheinbar nicht bei der Frage, ob man eine Digital Wallet haben will.
 
Das Thema Datenschutz wiegelte er mit den Worten ab, dass die digitale Identität „sicher und geschützt“ sein müsse.

 

Und wieder hören bzw. lesen wir ihn: Den bei Politikern ach so beliebte Konjunktiv.

 

Wie genau die Privatsphäre und Daten einer Person geschützt werden sollen, ließ der Minister aber offen.

 

Selbstverständlich ließ er das offen. Je unkonkreter er ist, desto weniger kann man ihm bei Problemen an den Karren fahren.

 
Quelle: apollo-news.net/wildberger-digitale-identitt-soll-schon-2026-zum-einsatz-kommen
 

Dazu sollte man eins noch wissen:

 

Der 56-Jährige ist Vizepräsident im „Wirtschaftsrat der CDU“, einer Vereinigung, die die Interessen seiner Mitglieder in der Wirtschaft vertritt.
Quelle: merkur.de/wirtschaft/merz-digitalminister-wildberger-mediamarkt-manager-fiel-mit-ungewoehnlichen-ideen-auf-zr-93703713.html

 

Den Lobbyposten hat er (angeblich) aufgegeben. Vielleicht lässt er ihn auch nur ruhen, um den Anschein von „Neutralität“ zu waren. Dass er gar keinen Kontakt mehr dazu hat, wage ich zu bezweifeln.
 
#JustMy2Cent

 

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