Über Gold und Bitcoin und Euphorien

02.01.2025 Goldrausch 2025: Warum die Rallye kein Ende kennt
 
Lassen Sie sich von den Krypto-Evangelisten nicht täuschen. Während Bitcoin & Co. wie aufgepumpte Luftballons gen Himmel steigen, hat sich der Goldpreis im vergangenen Jahr um satte 28% verteuert – und das in einem Markt, der sonst von digitalen Phantasien beherrscht wird.

 

Ich halte nichts von solchen Euphorien – weder beim Bitcoin noch bei Gold.
 
Der Bitcoin lag Anfang 2024 bei circa 40.000 Euro; Ende 2024 bei 90.000 . Den Anstieg des Goldpreises als „satt“ zu bezeichnen, halte ich daher für ein klitzekleines bisschen übertrieben.

 

Kommentar von Rick Kanda von „The Gold Bullion Company“: “2024 war ein Rekordjahr für Gold. Die kolossalen Höchststände sind keine Zufallsprodukte, sondern Resultat wirtschaftlicher Unsicherheit, globaler Inflationsdynamiken und gestiegener Nachfrage.”

 

Stimmt! Jahre der Unsicherheit sind auch immer Jahre des Goldes.
 
Von circa 1980 bis Mitte 2007 lag der Goldpreis relativ stabil zwischen 450 Euro und 500 Euro. Dann zog er sukzessive an (Weltfinanzkrise), erreichte im Oktober 2012 seinen ersten Höchststand von circa 1.350 Euro, sank bis Januar 2014 auf circa 880 Euro, um dann unablässig bis heute auf ein Allzeithoch zu klettern (Rücksetzer natürlich inbegriffen).

 

Besonders wichtig: Ausgerechnet die Zentralbanken nicht-westlicher Länder kaufen Gold, als gäbe es kein Morgen. Der Grund liegt auf der Hand: Nach dem Einfrieren russischer Währungsreserven durch die Biden-Administration suchen viele Länder nach Alternativen zum allmächtigen Dollar. Die Botschaft ist klar: Wer sich nicht dem Diktat Washingtons beugen will, setzt auf das zeitlose Edelmetall.

 

Der Goldkauf ausländischer Zentralbanken wird immer gerne als Grund genannt, was aber nur zum Teil stimmt. Wie ich früher schon erwähnte, wird ein Großteil in Zertifikaten, sogenanntes Papiergold, gehandelt. Offiziell liegt der Anteil bei 1:10, den ich allerdings bezweifle.
 
Aber schon bei diesem Verhältnis ist das eine ziemlich dämliche Wette: Ich kaufe, sagen wir 100 Unzen und die Chancen, bei einem Umtausch tatsächlich physisches Gold zu erhalten, stehen 1:10. Je höher das Verhältnis, desto größer das Risiko, Geld zu verlieren.
 
Die Finanzkonzerne werden dabei keine Probleme haben. Die schmeißen ihre Zertifikate als Erste auf den Markt und lachen sich anschließend ins Fäustchen. Und alle anderen werden ziemlich dumm aus der Wäsche gucken, weil kein physisches Gold mehr erhältlich ist.

 

Die Experten von „Bullion Vault“ rechnen mit einem Anstieg auf 3.070 Dollar. Treiber sind dabei nicht nur die geopolitischen Spannungen, sondern auch die ausufernde Staatsverschuldung westlicher Nationen – ein Erbe der Corona-Politik, das uns noch lange beschäftigen wird. Selbst die „Bank of America“, sonst nicht gerade für goldfreundliche Prognosen bekannt, sieht den Goldpreis bei 3.000 Dollar.

 

Kein Grund zum Jubeln: Gold war und ist auch noch heute ein Inflationsschutz. Wenn Gold steigt, heiß das, die Papierwährungen verlieren an Wert. Da hätte ich lieber eine stabile Währung.
 
Noch ein paar Worte zum Bitcoin: Ich bin weder ein Befürworter noch eine Gegner. Mir ist der nur zu spekulativ. Auch das Mantra „Der Bitcoin ist anonym und sicher“ überzeugt mich nicht. Anonymität gibt es im Netz nicht. Und was ist vor Regierungen schon sicher? Davon abgesehen muss man sich darauf verlassen können, dass es immer Strom gibt. Ansonsten … ¯\_(ツ)_/¯
 
Mein Stresslevel ist mit Aktien bereits ausgeschöpft; da will ich nicht noch beim Bitcoin Nerven lassen.
 
#JustMy2Cent

 

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