Schlimmstes Szenario für EU und UN: Menschen nicht kontrollieren zu können

29.09.2024 UN bezeichnet geringe Verbreitung digitaler Identitätsnachweise in Afrika als „Skandal der Unsichtbarkeit“
 
Auch der „Europäische Rechnungshof“ mischt sich in afrikanische Belange ein und behauptet, dass „die digitale ID nicht nur den Zugang zu digitalen Diensten verbessern, sondern auch die finanzielle Eingliederung fördern und vertrauenswürdigere digitale Transaktionen gewährleisten kann“.
 
Afrikanische Regierungen könnten „die Unsichtbarkeit von Personen“ in ihren Ländern wirksam verringern, indem sie mehr in digitale Identitätsnachweise investieren, die eine weniger kostspielige Alternative zu herkömmlichen Identitätsnachweissystemen darstellen, propagieren Experten der „Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Afrika“.
 
Angesichts der Komplexität des Problems der legalen Identität in Afrika, das größtenteils auf das Fehlen starker Systeme für die zivile Registrierung und die Lebensstatistik (CRVS) zurückzuführen sei, müssten die Regierungen Maßnahmen ergreifen, um das zu bekämpfen, was der Direktor des „African Center for Statistics“ bei der ECA, Oliver Chinganya, als „Skandal der Unsichtbarkeit“ bezeichnet.
 
Chinganya ist überzeugt, das die politischen Entscheidungsträger im Einklang mit der Initiative „Legale Identität für alle“ Anstrengungen unternehmen müssten, um «Herausforderungen wie fehlende Infrastruktur, politische Instabilität und Fragen im Zusammenhang mit dem Schutz der Privatsphäre und der Inklusion in vielen Ländern zu bewältigen».
 
Neben der UN mischt sich auch die EU in afrikanische Belange ein. Nach Ansicht von Mactar Seck, dem Leiter der Abteilung Technologie und Innovation beim „Europäischen Rechnungshof“, „kann die digitale ID nicht nur den Zugang zu digitalen Diensten verbessern, sondern auch die finanzielle Eingliederung fördern und vertrauenswürdigere digitale Transaktionen gewährleisten“.
 
Weiterlesen => transition-news.org/un-bezeichnet-geringe-verbreitung-digitaler-identitatsnachweise-in-afrika-als

 

Besonders gut hat mir der abschließende Satz gefallen:

 

Die UN-Sonderorganisation glaubt auch, „dass die digitale ID das BIP der Länder um bis zu 13% steigern kann, wenn sie richtig umgesetzt wird“.

 

Was für Heuchler! Den afrikanischen Ländern würde es besser gehen, wenn sie a) ihre Rohstoffe frei am Markt verkaufen könnten, b) nicht durch dubiose Freihandelsabkommen geknebelt wären und c) nicht von korrupten Konzernen beschissen würden.

 

29.07.2009 Neokolonialismus in Afrika: „Großinvestoren verdrängen lokale Bauern“
 
SPIEGEL ONLINE: Herr De Schutter, immer mehr private und staatliche Investoren kaufen Anbauflächen in ärmeren Ländern auf, um dort Nahrungsmittel anzubauen. Woher kommt dieses plötzliche Interesse an Landwirtschaft?
 
De Schutter: Alle wissen, dass die Preise für Nahrung in der Zukunft steigen werden. Die wichtigste Lektion der Nahrungskrise des vergangenen Jahres war, dass die ressourcenarmen Länder sehr verletzlich sind. Das ist der Grund, weshalb die reichen Länder am Golf etwa und Libyen, die unter Wassermangel leiden, aber auch China, jetzt Land aufkaufen: Sie fürchten genau diese Abhängigkeit. Sie ermutigen deshalb private Investoren, Land aufzukaufen oder langfristig zu pachten. Und wenn Fonds investieren, dann geht es oft einfach um Spekulation. Die Spekulanten glauben daran, dass der Preis für Ackerland steigen wird, und sie haben Recht.
 
Weiterlesen => spiegel.de/wirtschaft/neokolonialismus-in-afrika-grossinvestoren-verdraengen-lokale-bauern-a-638435.html

 

12/2019 Jenseits von Hühnerteilen: Was Afrikas Agrarprodukte im Wettbewerb hemmt
 
Wie in jedem Land ist die Handelspolitik der „Europäischen Union“ ein Spiegel ihrer wirtschaftlichen, politischen und soziokulturellen Philosophie. Zunehmend nutzt sie das Instrument als Soft Power, für außenpolitische Ziele in aller Welt, die keinen direkten Handelsbezug haben. Das gilt auch für Afrika.
 
So stellen im Handel mit dem Nachbarkontinent verarbeitete Produkte mit einem Wettbewerbsvorteil den Löwenanteil der EU-Exporte. Aber auch Lebensmittel dringen zu niedrigen, durch heimische Direktzahlungen verbilligte Preise tiefer in den afrikanischen Markt vor und verdrängen afrikanische Erzeugnisse. So sank der Anteil verarbeiteter Produkte von 76% im Jahr 2008 auf 70% in 2018, während Primärgüter – also aus Landwirtschaft, Rohstoff- und Energiesektor – im gleichen Zeitraum von 22% auf 29% zulegten.
 
Traditionell ist die EU der größte Handelspartner Afrikas. An einem Höhepunkt verkaufte Afrika 2008 Waren im Wert von 232 Mrd. $ nach Europa (etwa 49% der Gesamtexporte), das Volumen lag 2018 mit 151 Mrd. € aber weitaus niedriger (UNCTAD, 2018). Zurückzuführen ist dies teils auf die Zugangsbedingungen zum europäischen Markt und teils auf niedrige Rohölpreise. Der Anteil verarbeiteter Güter stieg auf 31%.
 
Weiterlesen => welthungerhilfe.de/welternaehrung/rubriken/entwicklungspolitik-agenda-2030/wettbewerbsnachteile-afrikanischer-agrarprodukte

 

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