28.11.2024 Statt CO₂-Vorgaben aufzuheben, will von der Leyen die Industrie mit einem „Auto-Dialog“ retten
Die europäische Automobilindustrie verfällt zunehmend in Panik.
Ich wiederhole gerne nochmal meinen Kommentar dazu: Selbst! Schuld!
Besonders die strengeren CO₂-Vorgaben der EU ab 2025 und die damit verbundenen potenziellen Strafzahlungen bereiten den deutschen Herstellern Sorgen.
Die Flottengrenzwerte für CO2-Emissionen werden schrittweise verschärft: von durchschnittlich 115,1 Gramm pro Kilometer und Fahrzeug im Jahr 2023 auf 93,6 Gramm im Jahr 2025, 49,5 Gramm im Jahr 2030 und schließlich null Gramm ab 2035.
Um diese Ziele zu erreichen, müssen die Hersteller den Anteil von Elektrofahrzeugen in ihren Flotten deutlich erhöhen. Der schleppende Absatz von E-Autos erschwert jedoch die Einhaltung dieser Grenzwerte.
Das nennt sich „Markt“. Ein Produkt, das mehr Nachteile als Vorteile hat, verkauft sich nun mal nur schwer bis gar nicht.
Die EU plant zudem durch die Hintertür die Verschärfung der Emissionsmessung von älteren Fahrzeugen. Statt Labortests sollen künftig Messungen unter realen Fahrbedingungen durchgeführt werden.
Diese Verschärfung könnte weitreichende Konsequenzen haben. Bundesverkehrsminister Volker Wissing warnte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im August vor möglichen drastischen Auswirkungen:
Allein in Deutschland könnten 4,3 Millionen Euro-5-Fahrzeuge stillgelegt werden müssen. Zusätzlich bestehe die Möglichkeit, dass 3,9 Millionen Euro-6-Dieselfahrzeuge ebenfalls betroffen sein könnten.
Lauf Kraftfahrzeugbundesamt lag der Fahrzeugbestand 2023 bei 49,1 Millionen. Wenn tatsächlich 8,2 Millonen Fahrzeug auf einmal stillgelegt werden sollten, beträfe das 16,07% der Fahrzeughalter.
Tja! Vielleicht wachen die Deutschen dann auf.
In einem internen Branchendokument des ACEA wird der potenzielle Verlust von Millionen Arbeitsplätzen befürchtet. Die Automobilindustrie sei demzufolge außerstande, die bevorstehenden verschärften EU-Klimavorschriften zu erfüllen.
Um den drohenden EU-Sanktionen zu entgehen, bliebe den Herstellern nach Ansicht des Verbands kaum eine Alternative zur drastischen Produktionsreduzierung. Um den drohenden EU-Sanktionen zu entgehen, bliebe den Herstellern nach Ansicht des Verbands kaum eine Alternative zur drastischen Produktionsreduzierung.
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte, dass man sich der Branche verstärkt widmen werde. „Die Zukunft der Automobilindustrie muss in Europa fortgeschrieben werden“, so von der Leyen. Konkrete Maßnahmen stellte sie jedoch nicht in Aussicht.
„Ich werde einen breiten Auto-Dialog über eine längere Zeit ins Leben rufen, in dem wir gemeinsam mit der Industrie die Probleme analysieren und Schlussfolgerungen ziehen“. Wichtig sei es dabei, „alle Interessengruppen an einen Tisch“ zu bringen, „um einander zuzuhören und gemeinsam Lösungen zu entwickeln“.
Quelle: apollo-news.net/statt-co2-vorgaben-aufzuheben-will-von-der-leyen-die-industrie-mit-einem-auto-dialog-retten
Hinterzimmer-Gekungel mit servilen Manager der Automobilindustrie in Brüssel? Über eine „längere“ Zeit? Vielleicht bis 2035?
Denn genau das traue ich den Protagonisten dieser Schmierenkomödie zu.
#JustMy2Cent