Mit Anlauf auf die Schnauze fallen

Streit in Verhandlungen: Habecks Gas-Deal mit Katar droht zu platzen
 
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck verhandelt noch immer mit Katar über einen Liefervertrag für Flüssiggas. Doch die Gespräche mit dem Emirat stocken. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Demnach ist ein Abschluss des Deals derzeit nicht in Sicht.

 

Wieder mal so ein typischer Fall von reißerischer Headline. Ein Deal kann nicht platzen, während die Verhandlungen noch laufen.

 

Es gebe vor allem schwierige Verhandlungen um die Laufzeit des Deals. Deutschland sei nicht bereit, einen Vertrag mit mindestens 20 Jahren Laufzeit einzugehen, heißt es. Wirtschaftsminister Habeck wolle dies vermeiden, weil Deutschland bis 2040 seinen CO2-Ausstoß um 88 Prozent verringern wolle. Eine Reuters-Quelle sagt: „Die Länge der Flüssiggas-Verträge könnte Deutschlands Dekarbonisierungs-Ziele gefährden.“

 

Deutschland erweist sich mehr und mehr als unsicherer Handelspartner. Im Berliner Wolkenkuckucksheim ist man aber anscheinend immer noch der Meinung, Ansprüche stellen zu können. Nun ja!

 

Außerdem streiten beide Seiten um eine Klausel zum Bestimmungsort der Gaslieferungen. Katar will diktieren, dass das Gas nicht in andere europäische Länder weitergeleitet wird. Die Europäische Union ist damit nicht einverstanden.

 

Im Nachhinein muss man feststellen, dass der Brexit vielleicht doch keine so blöde Idee war.

 

Ein dritter Streitpunkt ist die Frage, woran der Gaspreis in Zukunft gekoppelt sein soll. Katar will eine Bindung an den Öl-Preis. Deutschland plädiert für eine Kopplung an einen europäischen Gas-Index. Felix Booth, Flüssiggasexperte bei Vortexa, sagt dazu: „Katar hat die Hebel in der Hand. Am Ende wird Deutschland auf die Bedingungen eingehen müssen, um die Versorgung zu sichern. Heißt: Eine Bindung an den Öl-Preis, was zu einer hohen finanziellen Belastung für Deutschland führen wird.“

 

Interessiert ihn wahrscheinlich nicht die Bohne! Seine Einstellung zu Deutschland und sein Verständnis vom „Zum Wohle des Volkes“ kennen wir inzwischen ja zur Genüge.

 

Die übliche Vorgehensweise bei den Grünen: Erst eine große Lippe riskieren und dann die Kollateralschäden unter den Teppich kehren wollen. Es war nämlich schon im März klar, dass es keinen wie auch immer gearteten Deal gab:
 
20.03.2022: Um Deutschland unabhängig von russischen Energieträgern zu machen, hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck eine Zusammenarbeit mit dem Golfstaat Katar sowie die Lieferung von Flüssiggas verabredet. Das kündigte er am Sonntag bei einem Besuch in Doha an. Es sei „großartigerweise“ fest vereinbart worden, eine langfristige Energiepartnerschaft einzugehen, sagte der Grünen-Politiker.
Quelle: SZ.de
 
Und schon damals teilte der katarische Energieminister Saad al-Kaabi mit, „Katar könne maximal zwischen 10% und 15% seiner bestehenden Lieferverträge auf andere Staaten umleiten“.
 
Das Problem mit Ideologen: Sie können (oder wollen) einfach nicht zuhören.
 
¯\_(ツ)_/¯

 

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