Kognitive Kriegsführung: Psychologie als Waffe
Kognitive Kriegsführung lässt sich auch breiter definieren. Nach dieser breiteren Definition beinhaltet sie nicht nur externe Maßnahmen, um eine andere Partei zu schwächen, sondern auch Maßnahmen, welche die eigene Kriegspartei psychologisch auf einen Krieg vorbereiten, resilient machen und stärken.
Hier eine Definition kognitiver Kriegsführung im weiten Sinne:
„Kognitive Kriegsführung ist die bewusste Beeinflussung von Wahrnehmung, Emotionen, Denken und Verhalten von Menschen oder die Verhinderung dieser Beeinflussung mit dem Ziel eine Kriegspartei in Bezug auf die Kriegsführung zu schwächen oder zu stärken.“
Eine breite Definition der kognitiven Kriegsführung definiert also zahlreiche Handlungsfelder:
Es geht ganz grundlegend darum, die eigenen Bürger, Politiker, Medien, Soldaten etc. hinter eine (geplante) kriegerische Auseinandersetzung zu bringen und langfristig für das Vorhaben zu motivieren (Kriegsmoral).
Gleichzeitig geht es darum, psychologische Schwachpunkte der eigenen Kriegspartei (z.B. Gesellschaften / Allianzen) zu erkennen und zu reduzieren. Unterschiedliche oder auch nur differenzierte Sichtweisen, Diskussionen, die Frage nach Alternativen sind dabei verständlicherweise unerwünscht.
Es geht darüber hinaus darum, feindliche Maßnahmen psychologischer Kriegsführung zu erkennen, zu verhindern und zu unterbinden.
Typischerweise entkoppelt man sich von den Medien und Informationsplattformen der anderen Konfliktpartei. Und es geht darum, das Schlachtfeld psychologischer Kriegsführung weltweit auf die internationale Wahrnehmung einer Konfliktpartei zu heben:
Internationale Isolierung und Ächtung sind hier ein typisches psychologisches Kriegsziel.
Im Internetzeitalter mit seinen sozialen Medien geht der psychologische Krieg in die digitale Dimension. Wer ist am ehesten empfänglich für welches Narrativ, wird es teilen? Wie wird welche Person auf welche Information reagieren? Das alles mit Algorithmen zu steuern beginnt gerade und wird den Kampf um die Köpfe in Zukunft definieren.
Um sich davor zu schützen, hat insbesondere China seine sozialen Medien und sein Internet konsequent vom Westen entkoppelt.
Quelle: wpgs.de/fachtexte/kognitive-kriegsfuehrung
In „UnsererDemokratie“ läuft das unter „Umgang mit Desinformation“.