Kein Aussetzen der Merit-Order

Gas bringt die Merit-Order ins Wanken
 
Die Preisentwicklung hängt mit der sogenannten Merit Order zusammen. Also das Regelwerk, nach dem Strom an den internationalen Strombörsen gehandelt wird, und die Reihenfolge, in der es ins Stromnetz gespeist wird. Zuerst wird Strom aus Kraftwerken mit den niedrigsten Grenzkosten ins Netz gespeist, zum Beispiel Windkraft. Dann werden nach und nach Kraftwerke mit höheren Grenzkosten zugeschaltet, bis die Nachfrage gedeckt ist. Der Strompreis an der Börse wird durch das letzte, teuerste Kraftwerk, das zugeschaltet wird, bestimmt.
 
Die „European Union Agency for the Cooperation of Energy Regulators“ (ACER) hat in ihrer aktuellen Strommarktanalyse für die EU-Kommission auch das aktuelle Strommarktmodell und die Auswirkungen der Gaspreiskrise unter die Lupe genommen. Ihr Fazit: Am bestehenden Marktmodell sollte grundsätzlich festgehalten werden. Gegen die stark gestiegenen Preise sollten die EU-Mitgliedsstaaten mit fiskalischen, treffsicheren Maßnahmen bei besonders betroffenen Gruppen gegensteuern, etwa durch Zahlungen an Haushalte. Nicht aber unbedingt das Marktmodell ändern.
 
Nun zerbrechen sich die EU-Regierungen, Interessensvertretungen und auch die EU-Kommission den Kopf darüber, mit welchen Maßnahmen man dieser Preiskrise am besten begegnen soll. Unter anderem wird darüber diskutiert, Gas zumindest kurzzeitig aus der Merit Order herauszunehmen, damit die zuletzt zugeschalteten Gaskraftwerke nicht den Strompreis so stark in die Höhe treiben können.
 
Damit exakt so viel Strom ins Netz gespeist wird, wie von den Kunden nachgefragt wird, müssen Stromanbieter lang- und kurzfristig Strom kaufen. Sie sichern sich also für ein oder zwei Jahre eine bestimmte Basismenge an Energie zu. Den Rest kaufen sie täglich an Strombörse zu. Und eben dort sind die Preise zuletzt massiv in die Höhe geschossen.

 
Quelle: wienerzeitung.at/nachrichten/wirtschaft/oesterreich/2146339-Gas-bringt-die-Order-ins-Wanken.html
 

Wir alle kennen ja die „effizienten“ und „schnellen“ Entscheidungsprozesse von Politikern und der EU. Bis da ein (sinnvolles) Ergebnis kommt, ist der Großteil der Bürger wahrscheinlich pleite.

 

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