08.10.2024 Ärger mit Flüchtlingen in Kiel: „Wir können nicht in Sheriff-Manier sagen: Verlass unsere Stadt!“
Sie halten sich nicht an Ruhezeiten, drehen spätabends die Musik laut auf. Sie schmeißen ihren Müll achtlos auf den Boden. Und, was am schwersten wiegt, stehlen im nahegelegenen Supermarkt. Etwa 30 Flüchtlinge machen im Stadtteil Wik seit Monaten Probleme.
Sozialdezernent Gerwin Stöcken nimmt den Ärger der Menschen ernst, bemüht sich um Lösungen.
„Herr Stöcken, nur zum richtigen Verständnis: Um wen handelt sich bei den etwa 30 Personen?“
Gerwin Stöcken: „Die Menschen sind aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet. Wir würden sie als Roma gelesen einordnen. Andere kommen aus dem bulgarischen Grenzgebiet zur Türkei und sprechen relativ gut türkisch, die meisten sind aber Analphabeten.“
„Wie geht es dann weiter?“
Gerwin Stöcken: „Manchmal müssen wir den Menschen auch sagen, dass sie zurück in ihre Heimat müssen, weil sie sich nicht an unsere Regeln halten. Sie sagen uns aber: „Es ist uns egal, wie ihr uns behandelt. Es ist hier immer noch besser als dort, wo wir herkommen.“ Deshalb verläuft jeder Versuch, sie freiwillig zurückzuschicken, ins Leere.“
„Und manchmal machen sie dann eben Probleme, wie in der Wik.“
Gerwin Stöcken:: „Die allermeisten Flüchtlinge aus der Ukraine sind anständige Leute. Doch diese kleine Gruppe lebt nach ihren eigenen Regeln, zumeist ohne ein Unrechtsbewusstsein. Deshalb wirken auch die polizeilichen und gerichtlichen Interventionen nicht.
Irgendwann haben sich so viele Straftaten angesammelt, dass die deutsche Justiz Ernst macht und sie in Haft nimmt. Das verstehen sie erst recht nicht. In ihrer Heimat würde ein aufgeflogener Diebstahl in einer Prügelei enden, fertig. Wir sind allerdings ein Rechtsstaat – und wollen es auch bleiben.
Am Ende bleibt: Wir verstehen sie nicht – und sie uns nicht. Bei den Anwohnern führt das zu Sorgen und teilweise auch Ängsten.
Wir müssen der Gruppe immer wieder begegnen und sagen, dass wir das so nicht wollen.
Wir kommen an eine Grenze, an der auch die Nachbarschaft selbst mitmachen kann. Wir brauchen genügend Menschen, die sich engagieren: Die sich zum Beispiel trauen, ihre Wohnung zu verlassen und den Menschen sagen, dass es keine gute Idee ist, nach 22 Uhr die Musik auf dem Rasen voll aufzudrehen. Oder diejenigen, die die Polizei rufen.“
Quelle: kn-online.de/lokales/kiel/aerger-mit-fluechtlingsgruppe-in-kiel-wir-verstehen-sie-nicht-und-sie-uns-nicht-2YCEPQNUVRAQVERIWG6OZ3NTYI.html
– gefunden bei Journalistenwatch.com
Die Nachbarschaft „kann“ mitmachen. Als wäre das „Mitmachen“ bisher nicht erlaubt gewesen.
Er kann ja mal eine Umfrage starten, wie viele Menschen Angst haben, eine aufs Maul zu bekommen, wenn sie „den Menschen sagen“, was sie tun und was sie lassen sollen. Es dürfte die Mehrheit sein.
Es ist nun mal ein Riesenunterschied, ob man „refugees welcome“ auf irgendeiner „sozialen“ Plattform als Gutmenschen-Geisteshaltung verbreitet oder sich in der Nachbarschaft jeden Tag mit den Konsequenzen auseinandersetzen muss. Mansche Menschen lernen nur unter Schmerzen.
#JustMy2Cent