21.09.2023 Von der Leyen suggeriert, Russland habe die Atombomben auf Japan abgeworfen
Von der Leyen ist in ihrer Rede („hier ist die entscheidende Stelle im Video) darauf wie folgt eingegangen:
„Sie haben uns in Ihre Heimatstadt Hiroshima geführt. Der Ort, an dem Sie Ihre Wurzeln haben und der Ihr Leben und Ihre Führungsrolle tief geprägt hat. Viele Ihrer Verwandten verloren ihr Leben, als die Atombombe Hiroshima dem Erdboden gleichmachte. Sie sind mit den Geschichten der Überlebenden aufgewachsen. Und Sie wollten, dass wir uns dieselben Geschichten anhören, dass wir uns der Vergangenheit stellen und etwas über die Zukunft lernen. Es war ein ernüchternder Beginn des G7-Gipfels, den ich nicht vergessen werde, insbesondere in einer Zeit, in der Russland wieder mit dem Einsatz von Atomwaffen droht. Das ist abscheulich, das ist gefährlich – und im Schatten von Hiroshima ist es unverzeihlich.“
Quelle: anti-spiegel.ru/2023/von-der-leyen-suggeriert-russland-habe-die-atombomben-auf-japan-abgeworfen
Ich denke nicht, dass die Marie Antoinette der EU suggeriert, Russland hätte die Bomben abgeworfen. Das „wieder“ benutzt sie allerdings rhetorisch brillant. Nuklearwaffen-Drohungen gab es seitens der Sowjetunion und auch Russlands – direkt oder indirekt – schon mehrmals. Mit diesem Kniff lenkt sie also geschickt von der historischen Schuld der US-Amerikaner ab. Denn die können … nein … die dürfen ja auf gar keinen Fall die Bösen sein. Zumindest will man uns das immer weiß machen.
Auch der frenetisch bejubelte Friedensnobelpreisträger tut so, als wäre die Ursache für den qualvollen Tod von tausend und abertausend Menschen eine Naturkatastrophe gewesen.
27.05.2026 „Der Tod fiel hier vom Himmel“
An der Gedenkstätte im Friedenspark in der japanischen Großstadt legte Obama einen Kranz mit weißen Blumen nieder. Er schloss kurz die Augen. An seiner Seite stand Japans Regierungschef Shinzo Abe, der ebenfalls einen Kranz niederlegte und sich zu Ehren der Opfer verbeugte. Beide schüttelten als Zeichen der Freundschaft die Hände.
„Vor 71 Jahren fiel hier der Tod vom Himmel“, sagte Obama in seiner anschließenden Rede. Die Menschheit habe durch den Abwurf der Atombombe gezeigt, dass sie über die Mittel verfüge, sich selbst zu zerstören.
Quelle: nzz.ch/international/asien-und-pazifik/barack-obama-in-hiroshima-der-tod-fiel-hier-vom-himmel-ld.85107
„Der Tod fiel vom Himmel.“ Da die USA eigenen Angaben nach ja „God’s Own Country“ sind, hatte der dann wohl seine Finger im Spiel.
Und nein! Nicht „die Menschheit“ hatte damit gezeigt, dass sie sich selbst zerstören kann. Es war ein Test und eine Machdemonstration der USA – gegenüber der Sowjetunion.
Denn …
03.08.2015 Japan hätte auch ohne Bombe kapituliert
Am 06.08.1945 fiel die erste Atombombe der Kriegsgeschichte auf die japanische Stadt Hiroshima. Drei Tage später war Nagasaki das Ziel der US-Armee. Der Autor Klaus Scherer bezweifelt, dass der zweite Angriff kriegsentscheidend war. Er beschreibt den Bombenabwurf als Kriegsverbrechen.
Historiker gegen Verklärung – Das Gewissen der Nachwelt
Als ich die Hausherrin der Gedenkstätte von Los Alamos auf die zweifelhafte Errungenschaft von Ohrschmuck in Atombombenform hinwies, erwiderte sie zu Recht, dass ihr Museum auch ein Regal voller Fachliteratur zum Kauf anbiete. Tatsächlich sind darunter auch die Bücher Martin Sherwins, dem wohl ausgewiesensten Kenner der Biographie Robert Oppenheimers und der Geschichte der Atombomben, den ich bald darauf in seinem Wohnort Washington dazu befrage. Sherwin, der auch mit über siebzig Jahren noch als wissensdurstiger Historiker auf die Welt blickt, lehrte an Universitäten in New Jersey und Virginia sowie als Gastdozent in Florenz. Die Frage, warum sich Amerikas Rückblick auf das Kriegsende so dramatisch wandeln konnte wie in den Wochenschauen, hat auch er sich oft gestellt.
„Es gab vor den Atombomben sehr viele Berichte, dass die Japaner bereits geschlagen seien, dass ihre Marine nicht mehr seetüchtig sei, ihre Flugzeuge mehr fliegen könnten, die Menschen Hunger litten und vieles mehr“, bestätigt er im Gespräch. „Tatsächlich drehte sich nach dem Krieg dann die Berichterstattung. Von da an hieß es, die Japaner seien immer noch stark gewesen, das Militär kampfbereit und dass eine Invasion viele Opfer gefordert hätte. Vermutlich sind beide Varianten nicht völlig falsch. Dennoch macht der Kontrast deutlich, dass im Nachhinein die Lage zurechtgerückt wurde, um daraus dann den Einsatz der Bomben abzuleiten.“
Weiterlesen => cicero.de/aussenpolitik/atombombe-auf-nagasaki-japan-haette-auch-ohne-bombe-kapituliert/59654
15.08.2015 Zerstörung zu Testzwecken: Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki im August 1945
Die Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 08.05.1945 markiert für Europa das Ende des Zweiten Weltkriegs. Doch während in Europa die Waffen endlich schweigen, tobt im Pazifik noch ein erbitterter Krieg zwischen den USA und Japan, der seinen fatalen Höhepunkt im Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki findet. Besonders tragisch: Japan ist zu diesem Zeitpunkt längst besiegt.
Begonnen hatte der Krieg zwischen den USA und Japan im Dezember 1941 mit dem Angriff japanischer Flugzeuge auf die amerikanische Pazifikflotte vor Pearl Harbour. Im Frühsommer 1945 war die Situation Japans aussichtslos. Das Land weigerte sich jedoch zu kapitulieren. Die US-Regierung entschloss sich zum Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki.
Nach Einschätzung von Historikern war die Maßnahme nicht notwendig, um aus dem Krieg im Pazifik als Sieger hervorzugehen. Die beiden Atombomben dienten offenbar in erster Linie militärischen Testzwecken, die mit dem Leben und Leiden Hunderttausender teuer erkauft wurden.
[…]
Am 06.08.1945 warf der US-Bomber „Enola Gay“ die erste Atombombe namens „Little Boy“ auf Hiroshima ab. Bei der Explosion der Uranbombe und dem anschließenden Feuersturm starben 70.000 bis 80.000 Menschen. Bis zum Jahresende erhöhte sich die Zahl der Toten auf 140.000. 80% der Stadt wurden vernichtet.
[…]
Am 09.08.1945 folgte der zweite Atombombenangriff, diesmal auf Nagasaki. Die Bombe mit dem Namen „Fat Man“ forderte zwischen 70.000 und 80.000 Tote. Dass der Abwurf bereits drei Tage nach Hiroshima erfolgte, war offensichtlich der Tatsache geschuldet, dass man unbedingt noch den Prototyp der Plutoniumbombe, also den Bombentyp, den man fortan bauen würde, ausprobieren wollte.
Der Abwurf galt auch als Demonstration militärischer Stärke gegenüber der Sowjetunion und wird als Vorbote des Kalten Krieges gewertet.
Kompletter Artikel => web.de/magazine/wissen/geschichte/zerstoerung-testzwecken-atombomben-hiroshima-nagasaki-august-1945-34985732
Eins dürfen wir nie vergessen:
Geschichte wird von Siegern geschrieben.
#JustMy2Cent
PS: Was wäre wohl passiert, wenn nicht Deutschland im Mai 1945 kapituliert hätte, sondern Japan.