16.10.2024 Fettspritze: Pharmariese baut eine Fabrik und bekommt ein lukratives Gesetz
Als vor bald einem Jahr die Neuigkeit die Runde machte, das US-Unternehmen „Eli Lilly“ werde eine Produktionsstätte im rheinland-pfälzischen Alzey hochziehen, staunten Beobachter nicht schlecht. Ein Hightech-Pharmawerk inmitten der Provinz? Und das ganz ohne staatliche Subventionen?
2,3 Mrd. € soll die Investition schwer sein, für 2027 wird der Betriebsstart avisiert und versprochen ist die Schaffung von 1.000 hochqualifizierten Arbeitsplätzen. Dann ist da noch der ewige Ärger mit den Lieferengpässen bei wichtigen Medikamenten. In solchen Zeiten einen Pillendreher von Weltrang in deutschen Landen begrüßen zu dürfen, wirkte da für die Regierenden in Land und Bund wie ein Befreiungsschlag.
Entsprechend tanzte am08.04.2024 reichlich Politprominenz zum Spatenstich an. Nebst der damals noch amtierenden Ministerpräsidentin Malu Dreyer gaben sich Gesundheitsminister Karl Lauterbach und vorneweg Bundeskanzler Olaf Scholz die Ehre. Von der Ampel weiß man ja, was und wie viel ihr strategische Industrieansiedlungen wert sind.
Für das inzwischen auf Eis gelegte Intel-Projekt „Megafab“ bei Magdeburg wollte sie 10 Mrd. € locker machen, zum Bau einer Chipfabrik durch die taiwanesische TSMC bei Dresden steuert sie planmäßig 5 Mrd. € bei. Aber für Eli Lilly hat sie keinen Cent übrig? Bloß tolle Sprüche? Wie der, den der Kanzler beim symbolischen Sandgeschubse abließ: „Was immer wir als Bund tun können, um den Pharmastandort Deutschland noch weiter zu stärken, das werden wir tun.“
Das war nicht nur so dahergesagt. Tatsächlich hat die Regierung schon bald darauf allerhand „getan“ – für den Standort im Allgemeinen und für Eli Lilly im Speziellen.
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