23.01.2024 Deutschlands Plan für Wasserstoffkraftwerke platzt
Bis 2035 möchte Deutschland seinen Strom klimaneutral erzeugen. Die Regierung plante ursprünglich, Windturbinen und Solarpanels mit Wasserstoffkraftwerken zu unterstützen. Diese Pläne stoßen nun auf Probleme durch eine anhaltende Haushaltskrise, so Sigfried Russwurm, Präsident des „Bundesverbands der Deutschen Industrie“. Trotz „versprochener entscheidender Durchbrüche“ bei einer Kraftwerksstrategie im Jahr 2023, „wurden keine der notwendigen Fragen geklärt“, äußerte er am 15.01.2024.
„Solange der Ausbau neuer Reservekraftwerke auf Wasserstoffbasis nicht vorankommt, […] wird in Deutschland die Lösung der Weiterbetrieb von Kohlekraftwerken sein“, teilte er mit. Ein schneller Baubeginn war wichtig. Ohne klare Geschäftsmodelle und Finanzierung wird es jedoch keine Wasserstoffkraftwerke geben.
„Es wäre bizarr und peinlich, wenn Deutschland, ein Land mit einer der ambitioniertesten Dekarbonisierungsstrategien, auf den Weiterbetrieb seiner Kohlekraftwerke angewiesen wäre“.
Industrieverbände drängen nun die Regierung zum Handeln. Um Komplexität und Kosten deutlich zu reduzieren, betont der BDEW die Notwendigkeit, die Rolle von Wasserstoff-Spitzen- und Hybridkraftwerken „neu zu bewerten“, aufgrund ihrer teuren Komponenten und begrenzten Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit.
Russwurm denkt ähnlich. Bei der Darstellung der BDI-Prioritäten für das Jahr verwendete er Metaphern, um zu erklären, wie ein mit Wasserstoff betriebenes Kraftwerk aussehen würde.
Bestehende Kraftwerke können nicht mit „reinem“ Wasserstoff betrieben werden, da die „Brenner einfach schmelzen würden“, erklärte er. Dies würde erfordern, die Anlagen mit Keramik nachzurüsten, was sie aussehen lassen würde wie die Nase eines nach innen gefalteten Raumschiffs – ein machbarer, aber kostspieliger Prozess, sagte der BDI-Chef.
„Wenn diese Turbinen nur laufen sollen, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht, dann werden sie extrem teuer“, fügte er hinzu. „Ich spreche noch nicht einmal von den Kosten für Wasserstoff, den wir nicht haben, sondern nur von den Investitionskosten dieser neuen Gasturbinen und ihrer neuen Peripherie.“
Letztendlich bedeutet dies, dass Deutschlands Plan, bis 2030 vollständig auf Kohleenergie zu verzichten, unwahrscheinlich zu realisieren ist. Stattdessen wird Deutschland weiterhin auf Gaskraftwerke angewiesen sein, um die wachsende Nachfrage nach Strom zu decken.
Quelle: blackout-news.de/aktuelles/deutschlands-plan-fuer-wasserstoffkraftwerke-platzt