2. Zentralbankwährung (CBDC)
Dass die Zentralbankwährung kommen wird, ist keine Frage. Die Frage ist nur, wann sie kommen wird und wie sie ausgestaltet sein wird. Ich schließe mich bei meiner Bewertung der CBDC dem amerikanischen Whistleblower und Sicherheitsexperten Edward Snowden an. Snowden schreibt auf seinem Blog: Diese CBDCs sind keine Innovation, sondern „kryptofaschistische Währungen“, die dem Zweck dienen, ihren Nutzern „das grundlegende Eigentum an ihrem Geld zu verweigern und den Staat als Vermittler jeder Transaktion einzusetzen“.
Hinzu kommt, dass dieses Pseudogeld aus Bits und Bytes, das noch weniger Wert als unser gegenwärtiges Fiat-Money besitzt, zur totalen Kontrolle der Gesellschaft genutzt werden soll und zur totalen Abhängigkeit von einer nicht legitimierten supranationalen Organisation führen wird.
Spürbar dürfte diese Abhängigkeit spätestens dann werden, wenn KI — wie geplant — immer mehr Arbeitsplätze vernichten wird.
3. Digital Identity Wallet
Damit eine Datenwirtschaft funktioniert, braucht es aber nicht nur digitales Geld, sondern auch die Möglichkeit, alle persönlichen Daten eine Individuums an einer zentralen Stelle zu speichern und den Besitzer dieser Daten einwandfrei zu identifizieren. Deshalb ist es unabdingbar, dass neben der CBDC auch eine digitale ID und eine Wallet, möglichst in Form einer App, eingeführt werden.
Die Europäische Kommission hat dies bereits antizipiert und lässt gegenwärtig durch das Potenzial-Konsortium neue Prototypen der geplanten „EU Digital Identity Wallet“ in sechs Anwendungsfällen testen: elektronische Behördendienste, Kontoeröffnung, SIM-Registrierung, mobiler Führerschein, digitale Unterschrift und elektronisches Rezept.
Die App soll als Sammelordner für digitale Dokumente aller Art dienen. Laut Verordnung ist eine Mindestliste von Attributen vorgesehen: Adresse, Alter, Geschlecht, Personenstand, Familienzusammensetzung, Staatsangehörigkeit, Bildungsabschlüsse, Titel und Erlaubnisse, Berufsqualifikationen, Titel und Berechtigungen, behördliche Genehmigungen und Lizenzen, Finanz- und Unternehmensdaten. Die App kann aber auch Ausweise, Gesundheitskarten, Zeugnisse, Eintritts- oder Mitgliedskarten aufnehmen und bereitstellen.
Besonders „datenschutzfreundlich”: Die überarbeitete Version der Verordnung sieht vor, dass nicht mehr nur Behörden, sondern auch private Unternehmen die Dokumente in der Wallet nutzen können.
Und damit sich auch niemand der European Digital Identity Wallet entziehen kann, soll die Wallet-Nutzung in bestimmten Sektoren sogar zur Pflicht werden: Große Internetplattformen wie Google, Amazon, Facebook und eBay, aber auch Banken und Versicherungen sollen verpflichtet werden, die Wallet zu unterstützen.
Damit wird quasi jeder gezwungen, die digitale Wallet auf sein Smartphone zu laden und zu nutzen, sofern er Teil dieses Systems bleiben will oder muss. Laut Website der Europäischen Kommission sollen ID und Wallet künftig auch für folgende Dinge genutzt werden:
– Nutzung aller öffentlichen Dienste
– Eröffnung eines Bankkontos
– Steuererklärung.
– Bewerbung an einer Hochschule innerhalb der EU.
– Speicherung eines ärztlichen Rezepts, das überall in Europa eingelöst werden kann
– Altersnachweis
– Anmietung eines Autos mit digitalem Führerschein
– Check-in in einem Hotel
Was schon seit ziemlich langer Zeit hinter dem Rücken der Bevölkerung und ohne jede demokratische Mitbestimmung von ein paar nicht demokratisch legitimierten Technokraten abgezogen wird, nenne ich einen handfesten Skandal. Im Hinblick auf die bereits umfangreiche Gesetzeslage, die von der Europäischen Kommission klammheimlich in die Wege geleitet wurde, dürfen wir als Betroffene nicht tatenlos zusehen. Wenn wir nicht wollen, dass uns das Recht an unseren Daten bald vollständig abgesprochen wird, müssen wir handeln — alle und sofort.
Ich fordere deshalb alle Menschen, die am Schutz ihrer persönlichen Daten, ihrer Privatsphäre, ihrer Freiheit und der Freiheit ihrer Kinder auch nur einen Funken Interesse haben, dazu auf, sich jetzt lautstark Gehör zu verschaffen. Schreiben Sie an Ihren Datenschutzbeauftragten und fordern Sie ihn auf, seine Pflicht zu tun — nämlich Ihre Daten vor dem Zugriff Unbefugter zu schützen.
Wollen wir nicht in der Dystopie der dänischen Politikerin Ida Auken enden, die uns bis 2030 kein Eigentum und keine Privatsphäre prognostiziert, dann müssen wir die undemokratischen Vorstöße der EU und ihrer Handlanger in der nationalen Politik, die unsere Wirtschaft in eine Datenwirtschaft transferieren wollen, gemeinsam stoppen.
Quelle: manova.news/artikel/lizenz-zum-datenmissbrauch (als PDF hat der Artikel 12 Seiten)
Den für euch zuständigen Datenschutzbeauftragten findet ihr auf der Webseite DSGVO-Verstoß melden: Das müssen Sie tun