„Anpassungsdruck in Betrieben“

29.10.2025 Kritik an Mindestlohnerhöhung: „Wir werden nicht umhinkommen, Personal abzubauen“
 
Die Bundesregierung hat am 29.10.2025 die größte Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns seit seiner Einführung beschlossen. Die Lohnuntergrenze steigt ab dem 01.01.2026 von derzeit 12,82 € auf 13,90 € pro Stunde und ein Jahr später weiter auf 14,60 €.
 
Arbeitsministerin Bärbel Bas sprach von einem „wichtigen Schritt für mehr Gerechtigkeit und Anerkennung derer, die unser Land Tag für Tag am Laufen halten“.
 
Das „Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung“ schreibt in einer aktuellen Publikation, die Maßnahme werde den Niedriglohnsektor und die Lohnungleichheit verringern, könne aber zugleich Anpassungsdruck in Betrieben erzeugen.
 
In der Wirtschaft wird die Entscheidung von einzelnen Unternehmern kritisch bewertet. So äußerte sich der Geschäftsführer einer Eventlocation in Ost-Berlin, Markus Schulz: „Die Situation verschärft unsere wirtschaftliche Lage und die Liquidität extrem“.
 
Eine Weitergabe der steigenden Löhne an die Gäste sei kaum möglich: „Preiserhöhungen sind für viele Kunden nach den Krisenjahren nicht mehr tragbar.“
 
Der Unternehmer spricht von „erheblichen Risiken“ für Beschäftigung und Betrieb.
 
„Wir werden nicht umhinkommen, Personal abzubauen. Die Arbeit wird dann auf weniger Schultern verteilt werden müssen“.
 
Für viele kleinere Gastronomiebetriebe könne die Entwicklung seiner Einschätzung nach „bis hin zur Insolvenz führen“. Besonders die klassischen, familiengeführten Restaurants hätten kaum Reserven, um die Lohnsteigerungen aufzufangen.

 
Quelle: berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/hoechster-mindestlohn-aller-zeiten-gerechtigkeit-oder-risiko-fuer-jobs-regierung-hebt-mindestlohn-kraeftig-an-jubel-und-alarm-zugleich-li.10003088
 

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