Wenn Milliardäre Partnerschaften abschließen, um Armen zu „helfen“

14.12.2023 Gates-Foundation rührt bei der Entwicklung neuer Ernährungssysteme kräftig mit
 
Vereinigte Arabische Emirate gehen mit Gates-Foundation eine Partnerschaft ein und investieren 200 Millionen Dollar in die Agrarforschung und weitere Projekte.
 
2,5 Milliarden Dollar für klimafreundliche Ausrichtung der Agrarwirtschaft
 
Um das Thema voranzutreiben, haben sich die Staats- und Regierungschefs aus mehr als 130 Ländern auf eine Strategie geeinigt. Zu den Unterzeichnern gehören die Europäische Union, die USA, Brasilien, China und die Ukraine. Es ist die erste Erklärung dieser Art. Bisher spielten Landwirtschaft und Ernährung in der internationalen – und oft auch in der nationalen -Klimapolitik eine geringe Rolle.
 
In ihrer Erklärung definierten die Staats- und Regierungschefs fünf übergeordnete Ziele.
 
ᐅ Landwirte, Fischer und andere Nahrungsproduzenten sollen besser gegen die Auswirkungen des Klimawandels gewappnet werden und zugleich die Natur schützen. Unter anderem soll dies durch technische und finanzielle Unterstützung und Frühwarnsysteme geschehen.
 
ᐅ Die Ernährungssicherheit und (gesunde) Ernährung soll verbessert werden – etwa durch Schulmahlzeiten und gezielte Forschung. Das soll vor allem Frauen, Kindern, lokalen und indigenen Gemeinschaften und anderen „besonders verwundbaren Gruppen“ zugutekommen.
 
ᐅ Es sollen die Menschen besser unterstützt werden, die in der Landwirtschaft und im Ernährungssystem arbeiten und deren Existenzgrundlage durch den so genannten Klimawandel gefährdet sind.
 
ᐅ Das Wassermanagement in der Landwirtschaft wollen die Regierungschefs ebenfalls stärken.
 
ᐅ Klima- und Umweltvorteile sollen maximiert, mögliche Schäden zugleich minimiert werden.

 
Quelle: epochtimes.de/politik/ausland/gates-foundation-ruehrt-bei-der-entwicklung-neuer-ernaehrungssysteme-kraeftig-mit-a4517882.html
 

24.02.2016 Was steckt hinter der Weltmacht Food Inc.?
 
Die „Weltmacht Food“ hat ihre Arme bis in die letzten Winkel der Erde ausgestreckt. „Wir hatten niemals so mächtige Nahrungsmittelkonzerne in unserer Geschichte“, erklärt der amerikanische Lebensmittelexperte Eric Schlosser. „Die Art, wie wir essen, hat sich in den letzten 50 Jahren mehr verändert als in den vorhergehenden 10.000 Jahren.“
 
Es klingt unglaublich, doch wäre die Weltmacht Food Inc. ein Staat, er besäße mit etwa 1,5 Milliarden Angestellten mehr Mitarbeiter, als China Einwohner hat. Er stünde hinter etwa einem Zehntel aller Dienstleistungen und produzierten Waren weltweit und überträfe in seiner wirtschaftlichen Stärke Deutschland und Frankreich zusammen. Und er wäre riesig: fast 50 Millionen Quadratkilometer groß, die 140-fache Fläche von Deutschland.
 
Die „Weltmacht Food“, das sind wenige Konzerne – nur 10 kontrollieren 28% der Nahrungsmittelverarbeitung. Entscheidend ist aber: In einzelnen Branchen oder Ländern ist der Anteil noch viel höher. So teilen sich beispielsweise nur vier Konzerne 99% des Handels mit Masthühnchen. Und ein einziges Unternehmen kontrolliert mehr als 90% der Milchpulverproduktion in Brasilien. „Nur eine Handvoll Firmen können Auswahl, Lieferbedingungen und Angebot im riesigen Lebensmittelmarkt bestimmen“, so Chris Jochnick von der Hilfsorganisation Oxfam America. Und um weiter zu wachsen, eignen sich die Konzerne immer mehr Nutzflächen und größere Territorien an – notfalls mit Gewalt.
 
Jeder kennt die Öl-Supermacht Saudi-Arabien – aber wer kennt eigentlich die Wasser-Weltmacht Nestlé? Wasser ist das Lebensmittel Nummer Eins und so selbstverständlich für uns, dass wir uns kaum Gedanken darüber machen, wenn es plötzlich nicht mehr einfach aus dem Hahn sprudelt. In vielen Regionen der Erde aber ist der Zugang zu Trinkwasser bereits heute ein Problem, das durch die Weltmacht Food verschärft wird. Beispiel Mexiko: Während etwa in der Region um die Hauptstadt das Bohren neuer Brunnen wegen Wassermangels verboten ist, darf Nestlé dort Grundwasser entnehmen und in Flaschen abgefüllt verkaufen. In Pakistan fördert das Unternehmen die kostbare Flüssigkeit aus einem Tiefbrunnen und verkauft sie in Plastikflaschen zu einem Preis, höher als das Tageseinkommen vieler Pakistanis.
 
Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern ist mit fast 100 Fabriken und mehr als 30.000 Mitarbeitern der größte Abfüller von Trinkwasser des Planeten. Im kanadischen Ort Hope zieht eine Tochtergesellschaft rund 265 Millionen Liter Grundwasser jährlich aus dem Boden und zahlt als Landeigentümer lediglich eine Art Gebühr auf das Grundnahrungsmittel: Rund zwei Euro für eine Million Liter – im Supermarkt kostet eine 1,5-Liter-Flasche Nestlé Pure Life derzeit rund 60 Cent. „Nestlé ist ein Raubtier auf der Suche nach dem letzten sauberen Wasser dieser Erde“, sagt die Wasserberaterin der UNO, Maude Barlow.
 
Wohin das führen kann, zeigt ein anderes Beispiel aus der Stadt Cochabamba in Bolivien: Dort verschaffte sich im Jahr 2000 ein multinationales Konsortium das Monopol auf das gesamte vorhandene Wasser und ließ es sich von den Einwohnern teuer bezahlen. Sogar das Auffangen von Regenwasser wurde illegal – erst nach schweren Protesten und tödlichen Ausschreitungen wurde das Monopol-Gesetz wieder zurückgenommen.
 
Das Augenmerk von Konzernen liegt vor allem auf maximalen Profiten und hohen Gewinnspannen statt auf maximalem Nutzen.
 
Die Sucht der „Weltmacht Food“ nach neuen Anbauflächen für die Rohstoffe der Industrie wird also noch in weit größerem Maße zunehmen. Nicht zuletzt, weil pro Jahr Ackerland der sechsfachen Fläche von Hessen unwiederbringlich an sich ausbreitende Wüsten und Städten verloren geht.
 
Ackerland war noch nie so teuer und begehrt wie heute, auch in Deutschland: Etwa 44% aller Finanzmittel weltweit fließen in Bodenwerte. Das wichtigste Ziel ist Afrika: China soll in der Demokratischen Republik Kongo 2,8 Millionen Hektar Land erworben haben, um die größte Ölpalmenplantage der Welt aufzubauen – eine Fläche, mehr als zehnmal größer als das Saarland. Aber auch in Indonesien geht das Rennen weiter: Bis 2025 soll das bereits vorhandene Anbaugebiet für diese aus Westafrika stammende Pflanze sogar noch einmal verdoppelt werden. Der Krieg um die Nahrung hat gerade erst begonnen …

 
Quelle: weltderwunder.de/was-steckt-hinter-der-weltmacht-food-inc/
 

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